Wanderung zur Burg St. Hilarion

Mo. 13. März.2018

unsere letzte und längste wandertour auf zypern. die burg st. hilarion liegt auf einem gipfel des pentadaktylosgebirges oberhalb von girne/kyrenia und soll angeblich die sein, von der sich walt disney hat inspirieren lassen. so schön sie liegt: nein, wir glauben das nicht. das halten wir für eine illusion. wir werden sieben stunden unterwegs sein, es wird deutlich bergauf und -ab gehen.

Da gehts hinauf.

jetzt muß ich meiner begeisterung mal ausdruck verleihen. was ich hier an blühenden mimosenbäumen und -büschen gesehen habe, geht auf keine kuhhaut. es ist kaum auszuhalten. mimosen kenne ich sonst nur als kleine, teure zweiglein aus dem blumengeschäft. hier tun einem die augen weh vor lauter gelb. nicht hier und da ein busch, nein, ganze haine überall. und die zweige hängen voll mit diesen kleinen blütenbällchen. ohne worte!

Pause, bevor es richtig steil wird und ein bischen gekraxelt werden darf.

Nein! Ich bin nicht nackt! Ich habe eine kurze Hose und Wanderschuhe an. Ich habe mir nur der Hitze wegen das T-Shirt ausgezogen. Wir sind ja alleine am Berg. Also außer bei der Burg, zu der werden die Pauschaltouristen Busladungsweise hingekarrt.

Es ist schön, das Ziel so malerisch vor Augen zu haben.

oben an der burg ist viel los. ganze busladungen mit touristen werden abgeworfen. wir haben glück und haben die eine oder andere ecke dieser schönen anlage für uns. bei der größe verläuft sich der trubel schnell.

Außerdem surfen wir quasi vor dem Touristentsunami her. Auf dem Rückweg vom Bergfried zum Burgtor schwimmen wir dafür wie die Lachse gegen den Strom.

Die Kirche der Kreuzritterburg.
Ein sagenhafter Ausblick auf die Küstenebene um Girne/Kyrenia.
Ein schöner Durchblick.
Wie im Fantasyfilm.
Das Standartmotiv aus jedem Reisebuch.

die burg hat drei ebenen. in den unteren lebten die soldaten, gesinde und das einfachere volk, oben in der 3. etage am gipfel des berges die adligen. die treppen nach oben sind uneben und anstrengend, aber der ausblick lohnt sich. vom burgtor zum bergfried sind es gut 150 höhenmeter.

Michel auf dem Gipfel (knapp oberhalb der Grundmauern des Bergfrieds).

am eingang kehren wir noch auf ein bier ein und machen uns auf den weg wieder nach unten. keinen moment zu spät, denn es ziehen wolken auf und die sicht ist nicht mehr so spektakulär. es bleibt steil, kraxelig und ein vielfältiger weg, bis es dann weiter unten flacher und auf feldwegen bequem wird.

Trotz der aufziehenden Wolken wird es nicht kalt, eher schwül. Aber ein Gewitter bleibt aus.

Binas Knie macht alles brav mit. Dank Stöcken, Knieschiene und ihrer geliebten guten Wanderschuhe.
Beim Abstieg lohnt sich der immer mal wieder der Blick zurück.

Müde und glücklich kommen wir wieder am Bulli an und fahren ein letztes Mal zum Schlafen zum Checkpoint Ledra-Palace in Nikosia.