Seit Dezember 2023 führt die Britische Royal Airforce täglich (oder fast täglich) Spionageflüge von ihrer Basis Akrotiri auf Zypern über Gaza durch.
Was genau sie dort machen ist (natürlich) nicht ganz klar. Unter anderem, weil sie auf halbem Weg ihre Transponder abschalten. Einmal haben sie es jedoch vergessen und an dem Tag sind sie über zwei Stunden über Khan-Junis gekreist, wo zu der Zeit der Schwerpunkt der Offensive des Israelischen Militärs war und wo damals nicht einmal die Israelis irgendwelche Geiseln vermuteten.
Das passt nicht zur offiziellen Version, dass es bei den Flügen nur um Geiselbefreiung geht. Zumal Dank investigativer britischer Journalisten bekannt ist, dass die Informationen in Echtzeit mit der Israelischen Armee geteilt werden.
Inzwischen werden die Flüge offiziell nicht mehr von der Royal Air Force selbst durchgeführt, sondern von einer „privaten“ Firma, die normalerweise für die US-Air Force (und vermutlich die NSA) arbeitet.
Am Sonntag gibt es daher 3 Demonstrationen in 3 Ländern, die aufeinander Bezug nehmen. In Nicosia auf Zypern vorm Britischen Hochkomissariat, in London vorm Geheimdiensthauptqartier GCHQ und in Nevada, wo die „private“ Firma sitzt.
Das Britische Hochkomissariat liegt in der Pufferzone, im Niemandsland. Besser gesagt: An dieser Stelle ist es die Pufferzone. Dadurch führt die Demo durch eine zum Teil absurde „Landschaft“.
Neben der Solidarität mit Palästina und dem Genozid in Gaza geht es auch um die Britischen Basen auf Zypern, die immerhin 3% der Insel ausmachen. Die Briten haben, als sie Zypern 1960 in die Unabhängigkeit entließen, ihre wichtigsten Liegenschaften als „Souvereign Base Areas“ behalten. Also de facto als Kronkolonien wie Gibraltar. Das sind insbesondere die Aktotiri und Dhekelia. Akrotiri beherbergt eine Airbase, auf der auch über 100 US-Soldaten dauerhaft stationiert sind. Obwohl die Amerikaner offiziell nicht da sind. Akrotiri ist die zentrale Startrampe für fast jede Bombardierung der Britten und mutmaßlich so einiger Aktivitäten der Amerikaner im Nahen Osten. Dhekelia beherbergt den zentrale Geheimdienstkontenpunkt von GCHQ und NSA im östlichen Mittelmeer. Wie wir dank Edward Snowden wissen. Briten und Amerikaner teilen sich den Unterhalt brüderlich fifty-fifty.
Am Morgen vor der Demo haben wir aber noch unser Abschiedsfrühstück am Strand von Iskele:
abends sind wir noch mit ziba im hoi polloi verabredet. sie ist so lieb und bringt meine bodhran (irische rahmentrommel) bei ihren eltern in nicosia unter. im bulli wäre sie sicher auch sicher aufgehoben, aber ich traue dem zypriotischen klima um diese jahreszeit nicht. es kann noch richtig heiß werden. zu heiß für ein ziegenfell, das zwar so entspannt wie möglich im rahmen liegt, aber in den nächsten drei monaten nicht wenigstens ab und zu mal angeschaut wird. bei ihren eltern gibt es eine klimaanlage und das beruhigt doch ungemein. dort kann meine kleine gut auf mich warten.
danke, liebe ziba für den schönen abend. wir freuen uns sehr auf ein wiedersehen.
Vor unserem Flug ins Land Palästina, den Staat Israel, manche nennen es auch Kanaan, machen wir eine Woche richtig Urlaub. Die Seele baumeln lassen und Betrachtungen über die Welt anstellen.
Zunächst noch ein paar Tage in Nicosia, wo wir über die Checkpoints von Nord- zu Südteil und zurück wechseln, wie die Weberschiffchen.
Neben dem H4C in der UN-Zone und dem Hoi Polloi im Nordteil ist die Weavingmill im Südteil der Altstadt unser dritter Lieblingsort. (Und unser Bulli natürlich!)
Die Weavingmill ist ein Co-Workingspace, in dem abends auch Veranstaltungen stattfinden. Die Location so (scheinbar) leer zu photographieren, war übrigens eine selbst gestellte Challenge. In Wirklichkeit war sie gut besucht.
Wir haben mehrere gute Gespräche mit verschiedenen türkischen Zyprioten, deren Namen wir zu ihrem Schutz nicht nennen. Interessant war vor allem, dass sie sich vor allem als Zyprioten sehen. Und dass sie die Türkei als Besatzungsmacht wahrnehmen. Und die Anatolientürken, die hier her gezogen sind als Siedler. – Sie selber sind inzwischen eine Minderheit im eigenen Land.
Mit diesem Siegel bestätigt die Technische Universität München, dass das im türkischen Teil Zyperns verkaufte dänische Tuborg-Bier nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wurde. – Unser Humor 🙂
Am Mittwoch (24. September) fahren wir dann nach Iskele, an den Strand.
Es ist erschreckend zu sehen, wie viel Natur und Küste hier inzwischen zugebaut ist, wie viel hier immer noch gebaut wird, und wie viel Müll die zugezogenen Anatolientürken und Touristen (vor allem aus der Türkei und Russland) hier einfach in die Gegend schmeißen. Trotzdem finden wir noch einen schönen Platz, für zwei Nächte am Strand. Auch wenn wir erst mal ein paar Säcke Müll aus unserem unmittelbaren Blickfeld räumen müssen.
Blick aus dem Bulli-Bett, in dem Michel nach dem Frühstück nochmal rumlungert, während bina im Wasser ist. Auf der Mauer neben unserem Tisch hat ein Miniaturritter einen Miniaturdrachen erschlagen. (Oder es war ein Miniaturprinzessin, die einen jungfräulichen Ritter gerettet hat…)Diese Blume steht unter strengstem Naturschutz, wie wir später erfahren haben. Das Pflücken ist unter Strafandrohung verboten. Aber die Russinnen halten sich nicht dran, wie wir leider sehen mussten. Sobald wir ein paar Schritte gehen, ist es leider unmöglich, den Müll zu ignorieren.
Also fahren wir nach zwei Nächten weiter. Nach ein paar Kilometern finden wir einen städtischen Strand, der täglich gereinigt wird. Und an dem Russisch die Umgangsprache ist. Hier bleiben wir die nächsten zwei Nächte.
Blog schreiben mit Blick 🙂
Wir fühlen uns an dem Strand, die wie aus dem TUI-Katalog ist erstaunlich wohl. Zwei Liegen mit Sonnenschirm kosten 3€ am Tag. Gekühltes Bier mit W-LAN und Stromanschluß 2€. Und es gibt sogar zwei kleine Riffe mit Fischen und Krebsen.
ichhabe ein bischen probleme mit einer blasenentzündung, aber in der nächsten apotheke, die es hier genau so alle 500m gibt wie in deutschland, drückt mir die junge verkäuferin nach schilderung der symptome sofort ein breitband-antibiotikum für keine 5.-€ in die hand. eigentlich müßte ich dafür ein rezept vom arzt haben, aber sie wolle mir helfen, deshalb bekäme ich das eben so…. wie lieb ist das bitte!
und hier gibt es auch wieder straßenhunde. die sind extrem tiefenentspannt und so gut genährt, daß sie unser angebotenes futter ignorieren und das von gestern abend immer noch am straßenrand liegt. statt dessen liegen sie im schatten am strand und gehen zur abkühlung hin und wieder ins meer. und wenn sie lust haben lassen sie sich ein bischen kraulen. nur einer hat eine hinkepfote, die wohl aber schon länger, denn er humpelt sehr behände mit seinen rudelkollegen durch die gegend.
hundesuchbild unter unserer liege
Morgen ist Sonntag und wir fahren wieder zurück nach Nicosia. Um 16:00 Uhr ist eine Demonstration gegen die Aufklärungsflüge, welche die britische Luftwaffe von ihrer Basis Akrotiri auf Zypern regelmäßig (ich glaube täglich) zur Unterstützung der israelischen Armee über Gaza fliegt.
Apropos Israel, das Graffito, dessen Foto ihr im letzten Blogbeitrag seht, hat hohe innenpolitische Wellen in Südzypern geschlagen. Die israelische Regierung hat verlangt, dass diese Graffitis entfernt werden, weil sie antisemitisch seien. Das Südzypriotische Innenministerium hat daraufhin alle Städte in einem Rundschreiben angewiesen, das zu tun. Die Städte weigern sich aber und die Zeitungen berichten täglich darüber.
das drama ist beendet. michel hat eine bulli-legalisierung bis ende februar. nicht, daß es am 2. tag keine komplikationen mehr gegeben hätte.
der mensch an der waage hat die reisepass- und fahrgestellnummern und das kennzeichen auf dem formular verwechselt und auch noch falsch aufgeschrieben. eigentlich hätte bulli noch mal zum wiegen gemusst, aber der steht mit mir am ledra-palace und nur weil michel behauptet, ich läge darin ‚with lady-problems‘, gibt die sachbearbeiterin klein bei und wir haben alle papiere. die road-tax kostet übrigens genau so viel, wie die strafe gekostet hätte, hätten wir bulli nicht legalisiert…
Aber wer weiss, wieviel Bürokratie das dann gewesen wäre…
als wir serdar von unserem erfolg erzählen, fragen wir nebenbei auch nach einer autowerkstatt, die bullis wehwehchens behebt und ihn vielleicht für drei monate beherbergt, hat er nur eine antwort: zum hörer greifen und uns 2 min. später eine adresse einer befreundeten werkstatt in der nähe nennen, wo wir gleich hinfahren und bulli vorstellen können. – vielen dank an serdar, dessen hilfsbereitschaft ist unschlagbar. der mann ist nicht mit gold zu bezahlen.
und seine begeisterung, als wir sagten, daß wir neue reifen bräuchten und am liebsten die echten hankooks hätten. da fingen seine augen an zu leuchten. einerseits der reifen wegen, die wirklich verdammt gut sind, andererseits, weil wir wußten, was hankookreifen sind. das machen wir aber in einer anderen werkstatt, wenn wir wieder da sind.
der mensch in der werkstatt macht sich gleich eine liste. ‚das sind kleinigkeiten, die sind schnell gemacht‘, sagt er. er wird bulli bei sich zu hause in seinem dorf unterbringen.
und der keilriemen ist uns auf der tour wohl deshalb so oft gerissen, weil die lichtmaschine und der motor nicht in einer geraden flucht liegen, sondern leicht versetzt sind und daher den keilriemen öfter als normal fressen. ersatzriemen und auch ersatzluftfilter werden auch gleich auf vorrat bestellt.
eine traurige nachricht: unser kleiner hamam, in dem wir vor 7 jahren stammgäste waren, ist geschlossen. der besitzer ist gestorben und es wurde kein nachfolger gefunden. ramazan, der masseur, möge eine neue gute anstellung gefunden haben. seine gastfreundschaft und offenheit von damals mir gegenüber, mich in einem männerhamam als frau an den gästen vorbei zu schleusen und zu versorgen, soll ihm die weiteren wege in seinem leben erleichtern. ich werde sein fröhlich-bestimmtes schimpfen nicht vergessen, mit dem er mich bedachte, als ich mir selbst dir haare wusch, obwohl das zu seinem job gehört. sein gespieltes entsetzen, als wir nach monaten aus palästina wieder kamen und er die hände rang, da er jetzt wieder von vorne anfangen mußte, um mich sauber zu kriegen. auch nicht seinen freudig-überraschten aufschrei und seine spontane umarmung, als wir wieder auftauchten.
nun, ich finde das ein bisschen schade, aber ich habe meine erinnerung an die schönen stunden noch im herzen und meine zeit dort gehabt. es ist wie es ist, ich möge mich damit zufrieden geben.
michel versucht andere hamami ausfindig zu machen. es gibt das büjük im norden und auch eines im süden, aber beides sind derartige touristenfallen, das akzeptieren wir nicht.
es ist immer erstaunlich, was für ein ‚menschenmagnet‘ bulli sein kann. was aber auch daran liegt, daß autos, in denen man wohnen kann und womos überhaupt, hier auf zypern nach wie vor unüblich sind. besonders, wenn sie von so weit her kommen. an der werkstatt steckt auch gleich ein anderer kunde die nase in bulli hinein und stellt viele fragen. so war es auch für uns überraschend, dschengis auf dem platz vorzufinden mit altem womo und deutschem kennzeichen. klar, das wir oft zusammensaßen, morgens kaffee tranken und abends das eine oder andere bier. er bummelt über die insel und arbeitet für siemens hier und da und wartet trafos und solche sachen.
gestern nachmittag dann ein fröhlich gerufenes ‚moin‘ von zwei touristen aus hamburg, die über die grenze kamen und abends ein mehmet, der sich auf ein glas wasser kurz zu uns gesellte, als wir schreibend, lesend und strickend vor dem bulli saßen. er arbeitet an der uni im süden und pendelt mit auto und faltrad vom norden über ledra-palace zur arbeit. er war ganz begeistert von bulli und unseren bromptis und wird sich vielleicht dieser tage mit seiner freundin zum essen bei uns einfinden, weil er selber von einem kleinen womo träumt, mit dem er durch die gegend gondeln kann und an unseren erfahrungen interessiert ist.
die erfolgreiche bulli-legalisierung feiern wir abends im hoi polloi. die kleine queere kneipen-bar an einer der vielen ecken auf der türkischen seite in der altstadt gibt es immer noch. die entspannte stimmung ist auch noch da, sogar das eine oder andere gesicht von damals ist auszumachen. neben uns eine bunte truppe aus deutschland, studenten des bauingenieurswesens aus aachen. ein deutscher, eine griechin, ein türke und ein zypriote, der seine studienkollegen eingeladen hat. michel plaudert derweil mit einem türkischen touristenpaar. und ich bestelle mir endlich zur feier des tages meinen zivania. ein zypriotischer tresterschnaps.wie grappa, nur deutlich weiniger und mit sehr viel mehr alkohol. er wird eiskalt in kleinen schlucken getrunken. superlecker!
Früher Abend vorm Hoi Polloi – Wobei die Straße vor der Kneipe eigentlich die Kneipe ist…Das Hoi Polloi ist eine queere, bicommunale (also griechisch-türkisch-zypriotische), antimilitaristische Kneipe. Die in Erdogans Machtbereich wohl nur hier so existieren kann. Zyperntürken sind libaraler als Anatolientürken. Und die Nähe zum Touristengrenzübergang schützt. Wände und Schaufenster sind voll mit politischen Auklebern. Am größten ist die Flagge eines „Traumstaates“, den es nicht gibt.Es finden sich auch diverse deutschsprachige Aufkleber….
die nächsten gesprächspartner wieder einen tisch weiter sind eine überraschung. lilly aus irland aus der nähe von strokestown und ihr mann ümit, türkischer zypriote. lilly weiß sich nicht zu lassen, daß uns strokestown ein begriff ist, die gespräche mit den beiden ist lebhaft und ich habe das gefühl, jetzt fehlt nur noch ein guinness auf dem tisch. aber ein weiteres glas zivania ist auch nicht verkehrt.
die rückkehr zum bulli ist laut. neben unserem parkplatz gibt es jetzt ein restaurant mit livemusik, die über den ganzen platz dröhnt. ich habe das gefühl, ich schlafe gleich neben der bühne. zum glück habe ich ziemlich viel schnaps im bauch und kann trotzdem schlafen. ich hoffe, das geht jetzt nicht jeden abend so.
der nächste tag wird faul. lesen, schlafen, nichts tun. nur ich radele einmal zum checkpoint ledra-street, um ziba zu sagen, daß wir abends auftauchen werden. sie arbeitet an der ledra-street in der touri-info und wir hatten uns vor ein paar tagen zum essen verabredet. die ist unfassbar froh mich zu sehen, denn ihre anrufversuche schlugen alle fehl. sie muß absagen. aber dienstag sind wir erneut verabredet. sie will trotzdem auf die schnelle wissen, wie es gelaufen ist und freut sich wie bolle. sie hat sich auch schon überlegt, daß bulli nicht vielleicht bei ihren eltern hier in nicosia stehen könnte. und sie kennt natürlich serdar. sie sind zur selben schule gegangen und ihr bruder ist mit serdar heute noch befreundet und wenn wir montag mit ihm essen gehen, sollen wir ihn unbedingt grüßen.
Wie unsere Freunde und Bekannte wissen, hat es ja einen Grund, dass wir die fast 4.000km lange Strecke von Nordwestdeutschland in die Südosttürkei in nur 6 Tagen zurück gelegt haben.
Wir wollen Anfang Oktober rechtzeitig zur Olivenernte in Hebron in Palästina sein. Dort wollen wir dann 3 Monate lang, also bis Ende Dezember, als internationale Freiwillige für Youth Against Settlements aktiv sein. Wir wollen uns mit unseren Körpern und unseren deutschen Pässen der Apartheid und der ethnischen Säuberung entgegensetzen.
„Visa“ und Flüge für uns
Als Deutsche brauchen wir eigentlich keine Visa für Israel. Aber seit ein paar Monaten muss man sich online anmelden, damit man überhaupt nach Israel fliegen darf. Man muss also eine Abflugserlaubnis beantragen. Das ist noch nicht die Einreiseerlaubnis. Über diese entscheidet dann der Zoll vor Ort am Flughafen in Tel-Aviv.
Es gibt übrigens ein zweites Land dass dieses neuartige sogenannte ETA-System eingeführt hat: Die USA unter Trump…
Da wir vermuten, dass für das ETA-Verfahren u.a. das Netz mit einer KI durchsucht wird, haben wir für die Zeit zwischen ETA-Beantragung und erfolgter Einreise in Israel diesen Blog hinter einem Passwort versteckt.
Die ETA-Approvals haben wir übrigens schon wenige Minuten nach Antragstellung erhalten. Wobei ich schon unangenehm fand, was die alles wissen wollten: Nicht nur unsere Daten, sondern auch die unserer Eltern und unserer Arbeitgeber.
Mit der Onlinebuchung unserer Flüge bin ich zunächst mehrfach gescheitert, weil das Netz am Strand so schwach war. Und bei jedem neuen Versuch stieg der Preis, weil es aus Sicht des Systems ja offensichtlich eine große Nachfrage gab. Also haben wir die Flüge oldschool direkt am Flughafen in Larnaca gebucht.
Michel am Ticketschalter im Flughafen Larnaca.
Dort waren gerade auch jede Menge jüdischer Männer, die auf dem Weg von Israel nach Uman in der Ukraine waren. Dort wollen sie das Jüdische Neujahrsfest „Rosch ha-Schana“ (dieses Jahr 22.-24. September) am Grab von Rabbi Nachman verbringen.
Ich fand ihre Witze über Gaza und Völkermord nur schwer zu ertragen! Dass sie sich ständig vordrängelt haben, und jedes „Bitte“ und „Danke“, jede Höflichkeit gegenüber den Frauen hinter dem Schalter haben fehlen lassen, hat es nicht besser gemacht. Und dass wirklich jeder noch einmal von vorne diskutieren musste, warum er in Euro und nicht in US-Dollar bezahlen muss, obwohl der doch mit bekommen hat, dass die zehn Männer vor ihm auch nicht in US-Dollar zahlen durften, war nicht nur für die Frauen hinter dem Schalter wirklich anstrengend.
„Visum“ für Bulli
Da wir vorhaben, 3 Monate lang in Palästina zu sein, und Bulli auf gar keinen Fall mitnehmen wollen, müssen wir ihn hier auf der Insel lassen. – Dass das ein Behördenmarathon irgendwo zwischen Kafka und Monty-Python werden würde, war uns schon vorher klar. Und los geht’s:
Sonntag, 14. Sept:
Bei der Einreise nach Nordzypern erhalten wir am Hafen zwar eine Versicherung für 6 Monate (die Grüne Versicherungskarte gilt in Nordzypern nicht, weil das Land international nur von der Türkei anerkannt wird). Aber wir bekommen nur ein Bulli-Visum für 1 Monat. Wir sollen in Nicosia beim Zoll an der Grenze nach Südzypern fragen.
Ein paar Stunden später sind wir am Zollübergang Ledra-Palace in Nicosia. Dort spricht niemand auch nur einen Brocken Englisch. Überhaupt scheint es allgemein üblich zu sein, an internationalen Grenzen bevorzugt Beamte ohne jegliche und mit nur sehr geringen Fremdsprachenkenntnissen einzusetzen. (Das fällt uns immer wieder auf!)
Montag 15. Sept:
Am Grenzübergang Ledra-Street in Nicosia (nicht zu verwechseln mit Ledra-Palace) sagen sie, wir sollen zur Einwanderungspolizei gehen. Aber bitte erst morgen, heute ginge das nicht.
Am Grenzübergang Ledra-Palace habe ich diesmal den Deutschtürken Dschengis als Übersetzer dabei. Wir sollen morgen wiederkommen, dann kann der Zöllner für uns beim Hauptzollamt anrufen. Das sei zuständig, aber heute gehe es nicht mehr.
michel mit dschengis vor dessen geliebten womo
Dienstag, 16.Sept.:
Vormittags radle ich zur Einwanderungspolizei. Am Eingang spricht keiner Englisch. Aber sie legen sehr viel Wert auf das korrekte Durchschreiten des offensichtlich kaputten oder abgeschalteten Metalldetektors. Ich bekomme eine Nummer und warte mit einer bunten Völkerschar vor einem Büro. Darin sitzt einer, der Englisch spricht, aber nichts entscheiden kann, zusammen mit einem, der etwas entscheiden kann, aber kein Englisch spricht. Die beiden trinken Tee und scheinen zu genießen, dass die Warteschlange ihre Wichtigkeit beweist. – Mein Anliegen wird rundheraus abgeschmettert. Ich solle es doch in Südzypern versuchen!
Mittags gehe ich dann mit Dschengis hoch zum Grenzübergang Ledra-Palace (wir stehen ja nur 50 Meter entfernt im Schatten der Bäume, der Altstadtmauer und der grünen Linie). Dschengis übersetzt und der Zöllner ruft im Hauptzollamt an. – Auch dort eine Absage.
Also versuchen wir es in Südzypern.
Als Grenzübergang wählen wir Famagusta/Gazimagusta-Derineia. Der liegt ganz im Inselosten. Eine Entfernung von 50km zur Hauptstadt ist hier weit ab vom Schuss.
Die türkischen Zöllner nehmen uns bei der Ausreise das Bulli-Visum ab. Zum Glück photographieren wir es vorher noch.
Auf der griechischen Seite lässt man uns dann spüren, dass man gar nicht erfreut ist, dass wir über den aus ihrer Sicht illegalen Hafen im Norden eingereist sind. Uns selber können sie nix anhaben. Wir sind Deutsche und damit EU-Bürger. Ein Hoch auf die EU-Freizügigkeit!
Aber für Bulli bekommen wir nur ein Bulli-Visum für 30 Tage und die glaubwürdige Androhung einer wirkliche empfindlichen Strafe, falls wir auch nur einen Tag überziehen!
Bina wartet vorm Zollhäuschen auf der griechischen Seite.
Die Zöllnerin arbeitet enervierend langsam. Sie hat ja auch Zeit. Wir sind das 5te Auto, dass sie an diesem Tag abfertigt, wie ich auf der Liste sehe. Und sie hat wenig Ahnung vom Gegenstand ihres Tuns. So kennt sie die Automarke Volkswagen-VW nicht, um nur ein Beispiel zu nennen.
Aber um uns die Laune zu vermiesen, müssen die Bürokraten dieser Welt schon früher aufstehen.
Wir haben einen schönen Nachmittag und Abend am Strand.
Strand mit schönen Fischen zum Schnorcheln 🙂Bulli mit Stimmung.Eine Katzen-Futter-und-Lunger-Station, die offensichtlich angenommen wird.noch mehr sonnenuntergang…
Mittwoch, 17. Sept.:
An Bürokratiemarathon gibt es heute nur den Kauf der Flugtickets in Larnaca und die Onlineanmeldung im ETA-IL-System für die Flugerlaubnis nach Israel. (Siehe oben!)
Und an Urlaub ein paar Stunden am Strand.
Abends fahren wir dann nach Nicosia, wo wir südlich der Grenze auf einem sehr gut überwachten Parkplatz zwischen Verfassungsgericht, Bezirksgericht und einem Haus, das so wichtig ist, dass es zwar viele Kameras und offensichtlich eine High-Tech-Alarmanlage aber kein Klingelschild hat.
Donnerstag, 18. Sept. :
Am Grenzübergang Metehan, außerhalb von Nicosia ist die Ausreise aus Südzypern problemlos.
Bei der Einreise nach Nordzypern weigert sich der Zöllner, uns ein Bulli-Visum auszustellen. Das alte würde noch gelten, auch wenn wir es nicht mehr hätten. Ein anderes bekämen wir nicht.
Über den Grenzübergang Metehan in den Norden.
Jetzt reicht es uns! Wir holen uns kompetente Hilfe! Diese finden wir in Form unseres Freundes Serdar, dem Chef der London-Dry Reinigung in Nicosia.
wir hatten serdar im letzten sabbathjahr kennengelernt, als wir nicht nur mal wieder saubere wäsche brauchten, sondern auch auf der suche nach einer autowerkstatt waren. kostenfrei gab es damals auch gleich tipps für ausflüge und besichtigungen dazu. ein schwatz mit ihm lohnte sich damals eigentlich immer. was hat er sich gefreut uns zu sehen. mit dem überschwang habe ich gar nicht gerechnet.
Er erkennt uns sofort wieder und hilft uns. Er macht einige Telephonate und sagt uns dann, wo wir in welcher Reihenfolge hingehen sollen, nach welcher Person wir fragen sollen, und welches Papier wir wo genau bekommen werden. – Und er gibt uns den ganz wichtigen Tipp: Wir sollen überall sagen, dass wir für 3 Monate als Freiwillige nach Palästina gehen, und nirgends, dass wir über den Flughafen Larnaca im Süden dort hin fliegen.
Serdar regelt das!
Zuerst zum Finanzministerium, wo unser Gegenüber ein Mann mit einem beeindruckend großen Schreibtisch ist. Er ist offensichtlich der Babbo! Er ruft am Grenzübergang Metehan an und klärt, dass der Zöllner dort uns das Bulli-Visum für einen Monat gibt. Und er scheint auch sonst den Weg zu ebnen.
Aber vorher versucht er noch rauszufinden, warum die Zöllnerin in Famagusta/Gazimagusta-Derineia uns das Bulli-Visum überhaupt abgenommen hat. Zum Glück haben wir das Photo. Damit können wir beweisen, dass das Dokument existiert. Und wir können ihr auch die genaue Uhrzeit sagen, wann wir da waren. Die braucht sie nämlich, um das Dokument zu finden. – Sie findet es schließlich; es kann also in Metehan erneut ausgestellt werden.
Der Zöllner am Grenzübergang Metehan stellt uns jetzt sofort das Bulli-Visum für einen Monat aus. Damit gehen wir zur Einwanderungspolizei. Dort sitzt diesmal jemand mit Deutschkenntnissen am Eingang. Als ich ihm sage, dass ich ihn ein In-Out-Paper brauche, sagt er mir, dass sie die falsche Einwanderungspolizei sind. Zwei Straßen weiter gäbe es noch eine weitere, die sei für uns zuständig.
Die andere Einwanderungspolizei ist tatsächlich zuständig. Dort bekommen ich mein In-Out-Paper, das auf 3 eng beschriebenen Seiten jeden meiner Grenzübertritte von und nach Nordzypern auflistet. Beginnend mit Ersten am 2. Mai 2004. (An dieser Stelle ganz liebe Grüße an Geli und danke für einen tollen Urlaub!)
Die Gebühr für das In-Out-Paper bezahlt man mit einer Marke, die man in dieser kleinen Bude direkt gegenüber der Einwanderungspolizei kauft.
Mit diesen Papieren schlagen wir jetzt beim Hauptzollamt auf, wo Frau F. uns schon erwartet. Sie sagt uns, wir müssten das Auto jetzt noch wiegen lassen. Die Stelle dazu ist gleich neben dem Hauptzollamt. Dann noch zur Behörde, wo wir die Straßennutzungssteuer für die Zeit bezahlen. Und dann sollen wir wieder kommen, und sie stellt uns unser Bulli-Visum für die von uns benötigte Zeit aus.
Das Wiegen schaffen wir noch. Den Rest machen wir morgen.
Bei der Wiegestelle besteht der Wiegechef darauf, dass Bulli erst in diese Halle gefahren und inspiziert wird. Der Inspektor wirft aus 20m Entfernung einen Blick darauf, winkt mich weiter und verschwindet wieder in sein klimatisiertes Büro.
Unser Platz am Checkpoint Ledra-Palace
Die Eukalyptusbäume haben übrigens die Eigenschaft, dass sie bei großer Trockenheit und Hitze ganze Äste abwerfen, um sich zu schützen. Diesen Sommer ist nach übereinstimmender Auskunft aller, die wir gesprochen haben, heißer und trockener als alle davor. Und wir haben hier auf dem Parkplatz schon 2 Autos gesehen, die Opfer dieser Astabwürfe wurden. Deshalb parken wir Bulli unter (ich glaube) einer Pappel. Und nicht unter einem Eukalyptus.
Bulli Eukalyptussicher geparkt
Zwischen den Checkpoints befindet sich das Home for Cooperation das H4C.
bina genau auf der grünen LinieIm H4C.
Auf der türkischen Seite befindet sich gleich hinter dem Checkpoint ein Taxistand, der ahnungslosen Touristen das Geld aus der Tasche zieht!
Der Taxistand liegt direkt hinter dem Grenzübergang und damit 100m vom Tor in der Altstadtmauer und 600m Fußweg vom Mittelpunkt der kreisrunden Innenstadt entfernt.
in ein paar Tagen verschwindet der Blog für voraussichtlich etwa eine Woche hinter einem Passwort. Warum wir das machen, werdet ihr dann sehen. Merkt euch also bitte „KaterJack“. In einem Wort und „K“ und „J“ groß geschrieben.
hilfe, ist das heiß! bulli steht in tasucu an der straße am hafen, dort weht nur ein lüftchen, wenn ein laster von der oder zur fähre fährt. mit dem fahrrad in den ort zum fährbüro bringt der fahrtwind auch etwas abkühlung. wir bekommen tickets für die fähre samstag nacht und sollen morgen wieder kommen.
damit haben wir zwei tage strandurlaub. es gibt internet und kaltes efes an der strandbar des zeus-hotels. wir können uns dort verlustieren und bekommen die strandliegen und den schirm dazu geschenkt. dafür kaufen wir noch mehr efes vor allem aber gibt es MITTELMEER! es ist warm wie eine badewanne. ist das normal? oder ist das schon klimaerwärmung? ich mache mir ernsthaft sorgen. das kann doch nicht gesund sein. aber ich bin dankbar, das mein wunsch, zwei tage pause am meer zu machen, in erfüllung geht.
für die zweite nacht verholen wir bulli auf ein baustellenlager und haben es am nächsten tag nur 200 meter zum strand. wir schlafen unter palmen und bestaunen abends die große anzahl an fledermäusen, die über uns hinwegschießen.
beobachten auch eine ameisenstraße und fragen uns, warum sie nachts nicht arbeiten, wenn sie sich nicht mit den augen orientieren, sondern mittles geruch und tastsinn. tageslicht brauchen sie demnach ja nicht….
der zweite tag am strand ist genau so entspannend. lesen, dösen, zwischendrin der versuch einer abkühlung im meer.
aber ich bin unruhig. ich kann mein handy nicht finden und befürchte, ich ließ es beim fährbüro, oder gestern am strand oder vielleicht auch bei der post , bei der wir noch waren, verloren. nun, es war kein lebensnotweniges smartphone, aber ein paar wichtige telephonnummern waren darin doch gespeichert.
dafür gibt es für mich eine dusche. nach einer woche genieße ich fließendes kühles wasser von oben mit seife in den haaren. am strand kann man sich für umgerechnet einen knappen euro schrubben so lange man will.
abends fahren wir mit bulli wieder zum fährbüro, dort kriegen wir unsere tickets und dann ab zum hafen. mein handy wurde nicht gefunden…
ich erkenne den hafen nicht wieder. vor sieben jahren sind wir von hier aus ebenfalls nach zypern geschippert. nur an die ewige wartezeit erinnere ich mich. gegen 21.00h sind wir vor ort, nach diversen pass-, ticket-, und autopapier-kontrollen, ewigem schlange stehen nach mehrmaligem hin- und herlaufens, bis die richtigen schalter in der richtigen reihenfolge besucht worden sind, stehen wir noch mal deutlich über zwei stunden vor der fähre und warten aufs boarding.
in der not fange ich deine socken zu stricken an, voti. oh, da ist ja auch mein handy. und wieso lag es bei der strickwolle???????
endlich gehts los.
Blick aus dem Bull im Fahrstuhl von Deck zu Deck auf der Fähre.
Bulli steht auf dem Oberdeck unter freiem Himmel, so dass wir über Nacht in unserem Auto schlafen und morgens auch Frühstückskaffee kochen können.
ich gäbe was drum, wenn ich wüßte nach welchem system die fährleute hier mal ein paar laster, dann wieder pkw von hinten in der schlange, dann wieder ein paar aus unserer ‚nachbarschaft‘, noch drei laster und dann wieder lange nichts an bord lassen.
an bord weiß ich wieder wo ich bin. die fähre kenne ich von 2017. aber diesmal hat uns keiner einen tee nach draußen gebracht (was ich schade finde) und das sofa direkt vor dem fernseher frei gehalten (was zu verschmerzen ist, denn dort konnte ich schon damals ob des kraches nicht schlafen). statt dessen gibt es jetzt sitze wie im flugzeug.
wir schlafen im bulli kurz aber gut.
morgens setze ich mich mit meinem strickzeug aufs außendeck und genieße einen kurzen, schönen sonnenaufgang über dem meer. ich bin zu faul wieder zum bulli zu gehen und die kamera zu holen. dafür setzt sich eine türkin zu mir und wir fachsimpeln übers stricken. keine spricht die sprache der anderen und doch funktioniert es.
die bilder hat michel etwas später gemacht:
Anfahrt und Ankunft Girne/Kyrenia (Nordzypern). Auch hier wurde einiges neu gebaut. Der Bauboom ist aber zum Glück nicht so krass ausgefallen, wie an der türkischen Festlandküste zwischen Mersin und Tasucu. Dass diese Immobilienblase noch nicht geplatzt ist, kann eigentlich nur an der galoppierenden Inflation und/oder staatlicher Marktverzerrung liegen.
und beim runterfahren von der fähre knallt der keilriemen ein weiteres mal durch. yeahh, diesmal bin ich nicht die fahrerin!!! das problem muß allerdings warten, denn wir müssen noch mal durch das ganze grenzprocedere.
passkontrolle, autoversicherung für zypern kaufen, wofür es zwei formulare braucht. zum extraschalter mit extraschlange, wo kontrolliert wird, ob wir alle papiere haben. dann bulli holen und zum zoll, der in ihn kurz reinschaut, die heckkiste aufgemacht haben will, aber als michel sagt, darin seien schlafsäcke, war das für ihn ok.
Ich glaube ja, dass der Zöllner vor allem zeigen wollte dass er uns kontrollieren und überall reingucken kann. Als er dann begriff, dass ich zum öffnen der Kiste erst umständlich die Fahrräder und Campingmöbel abmontieren muss, war ihm dass dann doch zu anstrengend. Es ging ihm ja nicht wirklich um Kontrolle, sondern um die Demonstration von Macht.
kann mal wer ein buch über grenzkontrollen und deren idiotie schreiben, bitte!!!! das schlägt jeden commedian auf der bühne.
gleich gehts weiter nach nicosia. unterwegs noch schnell den keilriemen gewechselt, diesmal deutlich(!) unter 30 min.
und jetzt stehen wir mit dem kleinen wieder am ledra palace auf der türkischen seite, fast unter dem selben baum wie 2017. es hat sich NICHTS geändert.
die toiletten sind noch da, das h4c (house for cooperation), das hoi polloi, die queere kneipe, unser hamam, wo ich hoffe auch als frau wieder von ramazan geschrubbt zu werden, sogar s. an der touri-info beim übergang ledra-street in der stadt ist noch da, sie erinnert sich dunkel an uns.
auf unserem parkplatz steht ein 2. womo mit deutschem kennzeichen. darin wohnt d., türke aus deutschland, er arbeitet grade auf zypern. wir kommen mit ihm und seinem freund b., der türkischer soldat auf zypern ist, sofort ins klönen und ich denke, das wird eine nette nachbarschaft.
wir essen auswärts in einem imbiss, der 2017 zu unseren favoriten gehörte. aber er ist teuer geworden, sein kebab reicht grade eben zum satt werden und beim bezahlen wird versucht, michel gehörig übers ohr zu hauen, trotz vorher besprochenem preis. aber das gelingt nur bedingt (michel kann schließlich rechnen!) und wir werden dort zum letzten mal gewesen sein.
die nacht beschließen wir mit d. und bier und gesprächen über dies jenes und noch etwas.
Wir stehen direkt außerhalb der venzianischen Altstadtmauer, und direkt an der grünen Linie, der UN-Zone, die seit 1964 (also seit 61 Jahren) Nord- und Sydzypern trennt. Die Bäume sind übrigens zum größten Teil Eukalyptus. Was praktisch ist. Man zerreibt einige Eukalyptusblätter auf der Haut und die Mücken und Fliegen bleiben weg. Und im Bulli steht ein Becher mit zerriebenen Eukalyptusblättern zur „Territorialverteidigung“ 😉
Unsere Tage sind wie ein Roadmovie von Wim Wenders. Wir legen jeden Tag etwa über 600km zurück. Die meiste Zeit schweigend, hin und wieder mit Gesprächen. Der Bulli wirkt wie ein rollendes Sofa, so dass sich Entschleunigung und Entspannung einstellen.
Auf dem Weg nach Süden ändern sich langsam Landschaft und Klima. Wenn man über die Alpen nach Italien fährt, überschreitet man ja eine relativ klar erlebbare Grenze. Bis zum Brenner oder Gotthardtunnel ist man gefühlt in Nordeuropa. Mit dem Überschreiten des Alpenhauptkammes erreicht man dann den Mittelmeerraum und damit Südeuropa. Da wir die Alpen östlich umfahren, geschieht der Übergang allmählich über mehrere Tage hinweg.
Und nicht nur das Klima ändert sich! Je weiter wir kommen, desto mehr werden Ruinen ein normaler Teil der Landschaft, wobei der Übergang von der Bau- zur Verfallsruine oft fließend ist. Müll wird zunehmend einfach in die Gegend geschmissen. Auch die Straßen werden im großen und ganzen schlechter. Und Verkehrsregeln verlieren zunehmend an Gültigkeit.
Der Übertritt der serbisch-bulgarischen Grenze gestaltet sich unkompliziert, obwohl wir eine EU-Außengrenze in Richtung EU passieren (Serbien gehört ja nicht dazu!), und es durchaus Gründe zu genauerer Kontrolle geben könnte.
Gleichzeitig betreten wir eine neue Zeitzone. Wir sind ja die letzten Tage sowohl nach Süden als auch nach Osten gefahren. In Bulgarien ist es eine Stunde später. Wir führen wieder unsere „Bullizeit“ ein, welche der deutschen Sommerzeit entspricht.
Ein paar Stunden später, um halb drei Uhr nachmittags (Bullizeit!) verlassen wir Bulgarien. Auf der türkischen Seite der Grenze gibt es dann das ganze Programm. Grimmiger Blick, Reisepässe, Fahrzeugpapiere, grüne Versicherungskarte, alles einscannen… Nur damit genau das Selbe 20m weiter am nächsten (ebenfalls türkischen) Zöllnerhäuschen nochmal passiert. Dann wirft eineinzelner Zöllner einen kritischen Blick von außen in den Bulli und gebietet uns, dass wir uns mit unserem Bus an der Schlange fürs Gamma-Röntgen anstellen sollen. Genau wie alle anderen WoMos und einige PKW, die nach mir unerfindlichen Kriterien ausgewählt wurden.
Bulli in der Warteschlange fürs Röntgen.
Es dauert ewig, weil nur eine einzelne Frau da ist, die das Röntgengerät bedient, die Autos einweist und die Bilder auswertet.
Als wir etwas über 2 Stunden in der Schlange stehen, verkündet sie, dass sie jetzt Feierabend habe und die Ablösung in 10 Minuten da sein werde. Da die Ablösung (wie erwartet) nicht pünktlich erscheint, fängt bina an zu kochen.
Nach einer halben Stunde erscheint die Ablösung dann doch und winkt erst mal ungefähr die Hälfte der PKW aus der Schlange. Sie müssen jetzt doch nicht durchleuchtet werden.
Irgendwann sind wir dann endlich dran! Natürlich müssen dazu noch einmal Pässe und Fahrzeugpapiere eingescannt werden. Nach dem Röntgen müssen wir uns bei einem weiteren Schalter melden, wo genau die selben Papiere zum vierten Mal eingescannt werden, und wo man uns einen Platz in einer Halle zur Durchsuchung des Bullis zuweist. – Der Durchsuchungsbeamte läßt sich dann erst mal wieder alle Papiere aushändigen. Weist mich in harschem Tonfall an, mich auf eine Wartebank vor seinem Büro zu setzen. (Dort scannt er vermutlich alle Dokumente ein..) Und dann sagt er mir ohne auch nur einen Blick in den Bulli geworfen zu haben, wir dürften weiterfahren.
Als wir den türkischen Zoll endlich verlassen wird es bereits dunkel. Es ist 7 Uhr Bullizeit und wir haben 4,5 Stunden am Zoll herumgewartet.
Wir halten das Ganze für eine reine Machtdemonstration. Was soll man von Europa in die Türkei schmuggeln wollen? Flüchtlinge? Waffen? Drogen? – Das passiert doch alles eher in der Gegenrichtung.
Wir schlafen dann auf einem Parkplatz kurz hinter der Grenze.
Am Mittwoch geht es an Istanbul vorbei und bis kurz hinter die halbe Strecke Istanbul-Ankara.
Das aber mit zwei Pannen! Erst reißt uns kurz vor Istanbul der nächste Keilriemen. Er hat nur etwa 2.000km gehalten. Dafür schaffen wir den Wechsel in deutlich unter einer halben Stunde. (Wir haben jetzt noch 2 Reserveriemen im Staufach.)
Dann platzt uns auf halber Strecke von Istanbul nach Ankara in der bisher längsten steilen Bergaufstrecke unserer Reise ein Kühlwasserschlauch. Wir fahren auf die Standspur, der Motor dampft wie eine Dampflok. Und man sieht praktischerweise nach Öffnen der Motorklappe sofort die Stelle, an der das Wasser ausschießt. Der Abschleppdienst ist fast sofort da, denn selbst wir haben auf diesem Anstieg mindestens ein halbes Dutzend Autos mit Kühlwasserschaden überholt. Aber wir müssen nicht abgeschleppt werden. Wir flicken das Leck mit Druckschlauchflickband, das wir sicherheitshalber noch mit normalem Isolierband überkleben. Dann Wasser auffüllen und weiter. Am ersten Parkplatz nach der Steigung, Werkzeug aufräumen und Schaden genauer begutachten. Dann fahren wir noch zwei Parkplätze weiter und beenden dort die heutige Etappe.
An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an unsere Weltbeste Automechanikerin C. aus L., von der ich fast alles, was ich über Autos reparieren weiß, gelernt habe. – Grüße an dich und N.
Bina vorm Bulli mit romantischem Blick auf die Autobahn.
Besuch von der ortsansässigen Streunerkatze. Die natürlich etwas zu Essen bekommt.
Bevor wir am Donnerstag weiter fahren, kippe ich noch schwarzen Pfeffer in das Kühlwasser, ein alter Trick. Der Pfeffer verstopft kleine Kühlwasserleckagen. Und der restliche Kühlwasserverlust ist auch wirklich so gering, dass wir erst fast 800km weiter, vier Dutzend Kilometer vor Adana Kühlwasser nachfüllen müssen.
Als wir am Donnerstag in Wedel gestartet sind, stand Bullis Kilometerzähler auf auf 396.211km. Beim Auffüllen des Kühlwassers kurz vor Adana steht er auf knapp über 400.000 km (in Worten vierhunderttausend Kilometer).
ich bin froh, daß michel diesen pannen mit humor und der leisen freude, mal wieder mcgyvver (kennt diese fernsehserie überhaupt noch jemand??) spielen zu dürfen, begegnet.
beide male saß ich grad hinterm steuer und ich kann mir gut vorstellen, daß er bis zypern lieber selber fährt. ich würde mich auf dem fahrersitz auch unwohl fühlen. einmal, weil ich schiß vor der nächsten panne habe, und weil michel als beifahrer nicht glücklich ist.
Seit unserem letzten Sabbathjahr hat die türkische Lira eine Inflation von gut 1.250% hingelegt. Also jedes Jahr über 43% Inflation. So dass eine türkische Lira jetzt noch 8% ihres damaligen hat. (Also relativ zum Euro, der in den letzten 7 Jahren ja auch ein wenig an Wert verloren hat.)
Michel, mit 160€ in türkischen Lira. (In beiden Händen zusammen!)
mir geht es beim (bei-)fahren nach solchen pannen nicht so gut. ich sitze völlig verkrampft neben michel, jedem mototergeräusch lauschend, das armaturenbrett im blick, mit der nase jeden möglichen verdächtigen geruch aufnehmend und michels gesicht beobachtend. daher versuche ich mich mit landschaftsbetrachtungen abzulenken. das gelingt gut und es gibt schönes zu sehen.
anatolien ist hellbeige. anders kann man es nicht sagen. entweder gibt es steppenartiges grasland oder abgemähte kornfelder. manchmal ist die landschaft hügelig, manchmal flach. weit schauen kann man aber immer.
Das Problem ist, dass wir in Deutschland wissen: Wenn es nach Gummi riecht, reisst gleich unser Keilriemen, und bei komischen Geräuschen ist was mit dem Motor nicht in Ordnung. Hier haben wir alle Nase lang Gummigeruch in der Nase. Entweder verbrrannter Müll oder ein anderes Auto. Und die Geräusche, die türkische Autos machen, lassen das Soundstudio von Pink Floyd vor Neid erblassen.
die autobahn ist oft mit einem zaun von den feldern abgegrenzt und ganz häufig sitzen auf den pfeilern bussarde. auf ein paar kilometern sah ich bestimmt 30 stück. teilweise alle 150 meter einen. dick und rund, ein wenig heller in der färbung als unsere und gelassen hockten sie da und beobachteten das feld.
ein paar hocken auch auf baumspitzen, das sind wohl die traditionalisten unter den bussarden.leider war ich zu dumm und habe kein foto gemacht.
manchmal tauchen schafherden auf:
und das straßenbegleitgrün wird mühselig bewässert und man kann streckenweise der erosion bei der arbeit zusehen:
und plötzlich fühlte ich mich irgendwie seltsam beobachtet.
ein salzsee taucht in der ferne auf.
und mit einem mal wird die landschaft wieder grüner und die hügel muten irisch an.
Naja: Irland ist deutlich, deutlich, deutlich grüner. Aber die Form und Menschenleere der Landschaft, das kommt absolut hin!
in der ferne taucht die bergkette auf mit teilweise bergen von über 3000 m höhe. Und an der autobahnn wird es auch steil:
ein letzter langer anstieg, an dem wir sicherheitshalber zweimal halten, um den motor zu schonen, und dann sind wir in adana. ich hätte nie gedacht, das ich diese gegend der welt noch mal wiedersehe.
an der küstenstraße richtung silifke wurde in den letzten jahren gebaut hastewaskannste. ein hochhaushotel neben dem nächsten, ’gatet communitys’ noch und nöcher. HILFE!!!!!
ich erinnere mich an den kleinen kuscheligen campingplatz von aishe auf der letzten reise, den ich nicht wieder fand. aber michel und ich sind uns auch uneins, wo der genau war. ich bin der meinung irgendwo bei silifke. michel denkt, der war irgendwo auf dem weg nach mersin. wir sollten unseren eigenen blog von der ersten reise noch mal selber lesen.
Bina beim Freitagsfrühstück am Hafen von Tasucu. Links von der Straße leerstehende verfallende Häuser, die bei unserem letzen Besuch hier noch nicht da oder im Bau waren, rechts eine neu gebaute Gatet-Community, bei der die Mehrzahl der Wohnungen leer steht.
liebe t. und lieber j.: kennt ihr diese tasse noch? sie ist aus dem bulli nicht mehr weg zu denken!
nun sind wir in tasucu sitzen in einem hotelgarten direkt am meer bei türkischem bier, signalen mit s. und e. und gönnen uns zwei tage am meer, bevor es morgen abend nach zypern geht.
die nacht an einem dorffriedhof kurz vor prag ist tiefenentspannt. weiter gehts über einen zipfel österreich nach ungarn.
und plötzlich brennt vor uns auf einem pickup die offen liegende ladung. blinken, dem fahrer wilde handzeichen geben, mit rechts ran fahren und sich den feuerlöscher schnappen sind eins. moti, du hattest recht, wir brauchen einen neuen. irgendwie hatte ich deine worte im abschiedsgewusel nicht recht mitgeschnitten, daß der nicht mehr funktioniert. zum glück hält noch ein weiterer autofahrer, der helfen kann.
Der Pritschenwagen mit der brennenden Ladung war noch am Samstag in Deutschland. Und was ich dabei nicht verstehe, ist, warum vor uns etwa ein Dutzend Autos das mit der brennenden Ladung überholt haben, ohne Bescheid zu geben. – Die spinnen, die Menschen!
irgendwann tauschen wir an einer tanke den fahrersitz und michel übernimmt wieder das steuer und kurz danach werden wir von der polizei angehalten. wie bitte????? na super, er hat den polizisten an der tanke beim abfahren die vorfahrt genommen. papiere herzeigen, alkoholtest, strafzettel über 100.-€, sofort zu zahlen.
nun ja, wir laufen uns, was kontrollen betrifft, für die weiteren zu besuchenden länder schon mal warm.
der schlafplatz der nächsten etappe heißt komarom kurz vor budapest. ich hatte mich kulinarisch auf langosch gefreut, aber es gibt nur pizza-, döner- und hamburger-buden. ulkigerweise auch erstaunlich viele bäckereien mit vielen kunden und regalen voller brot, brötchen und teilchen. und das an einem sonntagabend. in einem imbiss mit größerer speisekarte wählt michel einen hamburger mit pommes und ich suche mit etwas aus, was ich nicht lesen kann, aber schöne lange worte hat. es gibt für mich frittiertes huhn mit käse gefüllt und reis dazu. ich bin doch nicht auf reisen und esse dann das, was ich auch zu hause bekommen kann!
die nacht ist schwierig. wir können vor hitze nicht schlafen. war es bei prag schon abends und morgens richtig herbstlich, ist hier der sommer noch voll in gange. und kaum sind wir gestartet, knallt der keilriemen durch und michel und ich liegen an der nächsten tankstelle mal wieder unter dem bulli und reparieren. keine sorge, beim reparatur-zubehör liegen noch vier weitere keilriemen. gleich vorne griffparat.
Den Keilriemen wechseln wir in unter einer halben Stunde, wenn wir in Übung sind. Derzeit brauchen wir etwas länger.
In Ungarn fällt mir auf, dass das Land deutlich ärmlicher wirkt, als wir das aus Deutschland, Tschechien und Österreich gewohnt waren. Autokratien sind für die Wirtschaft und die normalen Menschen nun mal schlecht. – Dafür gibt es im Großraum Budapest auffällig viele große, teure, schwarze Autos mit grünen Kennzeichen (also nicht den normalen weißen). Das scheinen Oligarchenautos zu sein. Zumindest benehmen sie sich durchweg so, als ob die Verkehrsregeln für sie nicht gelten. Ein Porsche mit so einem Kennzeichen beschließt inmitten einer Baustelle, an der der Verkehr rechts und links vorbei geleitet wird, die Fahrbahn zu wechseln. Er schert aus, fährt quer über die abgesperrte Baustelle und drängelt sich vor dem Wagen vor mir in unsere Spur. Der Wagen vor mir muss eine Vollbremsung machen. Ich auch und komme kurzzeitig komplett zum stehen. Vermutlich der Beginn eines neuen Staus. Aber der Herr Oligarch hat mit seinem Porsche etwas Zeit gespart.
und dann kommen wir an die erste richtige ernst zu nehmende grenze. mit herzeigen vom reisepass und anschließendem stempel darin.
guten tag, serbien, schön dich zu sehen.
achja: jekyll und hurz sind natürlich auch wieder mit dabei und hocken vorne vor dem beifahrersitz auf der ablage.
beobachtungsschnipsel: – schon in ungarn nimmt die zahl der dicken pkws rapide zu. hochglanzpoliert und zu 80% weiß. manchmal mit grünen nummernschildern versehen, dann besonders dick und mitauffallend rüpeliger fahrweise.
– Die Autobahntankstellen werden in Serbien großenteils von Gazprom betrieben und die Autobahnbrücken auf der Belgrader Ringautobahn tragen alle einen PowerChina-Schriftzug. Die serbische Regierung scheint sich eher in Richtung Russland und China zu orientieren, als zur EU.
Die Nacht von Montag auf Dienstag verbringen wir auf einer Autobahnraststätte bei Jagodina, fast auf halbem Weg zwischen Belgrad und Bulgarien.
heute sind irgendwie alle ein bischen neben sich. wir packen die letzten sachen, räumen unser bett im wohnzimmer beiseite, so daß s. und e. mit den kindern auch dieses zimmer nutzen können. gestern gab es noch mit den nachbarn ein abschiedsessen bei uns. j. und t. waren da, g. und j. auch. wir hatten einen lustigen tisch, der abend wurde lang und die abschiedsknuddelei wollte kein ende nehmen.
danke für die lieben abschiedsgeschenke. besonders das spekulatiusmus hilft sehr, denn ich habe vergessen marmelade zu kaufen. und ohne die ist auch auf reisen kein richtiges frühstück.
ich fahre auch deshalb beruhigt, weil mir s. am montag noch ein handyfilmchen geschickt hat, auf dem sie hingebungsvoll unseren jack bürstet und streichelt und er guckt so lieb und zufrieden, daß ich erst mal heulen mußte und sich meine sorgen um ihn in sekunden in luft aufgelöst haben.
wie lieb, daß unsere nachbars-älteste noch vor die tür kam und eines der vielen abschiedsfotos machte. Danke frau w.
das letzte sabbathical ist sieben jahre her und ich merke tatsächlich, daß die zeit nicht an mir vorbei gegangen ist. ich fühle mich nicht mehr so topfit wir 2017. mein medikamententütchen, das ich mitnehme, ist ein bischen größer geworden. ich mache mir jetzt doch gedanken, daß ich dieses mal keine ersatzbrille dabei habe. andererseits ist das packen eine ziemliche routinesache gewesen. in den fächern hat vieles seinen alten platz. und ich merke, wie erstaunlich ich es finde, daß wir nach sieben jahren tatsächlich wieder losfahren, so wie wir es uns 2018 nach der unfreiwillig verfrühten heimreise vorgenommen haben. was hätte in der zwischenzeit alles passieren können…. aber nein, wir sind wieder unterwegs und fühlen uns auf dem weg aus wedel rüber nach hamburg so ein bischen wie auf einer startrampe vor dem abflug.
die erste etappe führt uns nach oldenburg zu michels eltern.
mit gutem essen, netten plaudereien und – man will es ja nicht glauben – der organisation eines nötigen werkstattbesuchs für bulli. auf dem weg fing der kleine beim gas geben an zu klötern … das war ein bischen besorgnis erregend. eine arabisch geführte werkstatt hatte am nächsten tag wenigstens zeit sich das einmal an zu hören und diagnostizierte eine defekte motoraufhängung. damit würden wir auf jeden fall erst mal fahren können. nur kupplung und gas sollten mit großem zartgefühl betätigt werden. aber wenn wir erst mal auf der autobahn wären, würde das keine schwierigkeit darstellen.
einmal noch zum adac hineingschaut, unsere mitgliedschaft auf den neusten stand gebracht, noch zwei auslands-krankenversicherungen für uns abgeschlossen und d-kennzeichen-aufkleber gekauft, die in der türkei pflicht sein werden.
mittags ging es dann ein paar kilometer weiter zu c. und r. nach rostrup (bad zwischenahn), auch die beiden wollten verabschiedet sein. danke für das leckere essen, c. und fürs musizieren. habt beide ein gutes jahr, dir viel erfolg an der uni und dir, r. weiterhin viel spaß beim schwimmen und mit ‚unserem‘ mauvaise garcon….ich will euch vergnügt und munter wieder sehen.