Beobachtungen zur Lage in der Türkei

5.10.17

Es war alles irgendwie erstaunlich normal.

Das auffälligste war noch, dass der Zugang zum Internet offensichtlich eingeschränkt war. Wikipedia war nicht zu erreichen und queere Internetseiten waren gesperrt. Die Seiten deutscher Zeitungen waren durchgehend erreichbar – einschließlich der Artikel zum Thema Türkei. Das Böhmermanngedicht zu googlen haben wir uns nicht getraut.

Es gab mehr Posten zur Verkehrskontrolle, als in Deutschland. Und sie waren auch deutlich besser gesichert, mit Panzern und provisorisch verbunkerten Maschinengewehrstellungen. Aber wir wurden nur einmal rausgewunken, und auch dabei nicht ernsthaft kontrolliert. Wenn man bedenkt, was in der Türkei und um sie herum gerade passiert war erstaunlich wenig Polizei zu sehen.

Tieferen politischen Diskussionen stand meistens die Sprachbarriere im Weg. Eigentlich haben wir uns nur mit drei Personen über Politik unterhalten: Dem Türkischen Pärchen aus Kiel in Antiochia und Borak am Hafen Mersin. In beiden Fällen trafen wir auf eine intellektuelle Sicht der Dinge. Sie würden Erdogan nicht wählen, halten ihn und das was er tut, schädlich für die Türkei, und sagen, dass vielen Menschen, die ihn in der Türkei gewählt haben, Politik eigentlich egal ist. Es sei ihnen egal, ob Erdogan für eine Islamisierung der Türkei stehe. Diese Wähler seien hart arbeitende Menschen, die von ihrem Einkommen gerade so über die Runden kommen. Und sie sagten sich: „Seit Erdogan dran ist, geht es mir besser, den wähle ich wieder!“ Es geht ganz simpel um das Brot auf dem Tisch, sich hin und wieder was leisten zu können. Oder einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem.

So gesehen kann der faktische Tourismusboykott aus Deutschland Erdogan wirklich gefährlich werden. Wer sagte nochmal: „It’s economy – stupid!“? – Und der Tourismusboykott funktioniert erstaunlich gut. Wir haben, wie gesagt, in der Türkei keinen einzigen „echten“ ausländischen Touristen getroffen. (Exiltürken zählen hier nicht.)

Girne/Kyrenia (Nordzypern)

Freitag 6.10.17

Anfahrt auf Zypern, vorne das Hafenkastell von Girne, darüber auf dem Berggipfel die Kreuzfahrerburg St. Hilarion.

Dafür, dass Nordzypern unter internationalen Embargo steht, geht es hier erstaunlich international zu. Wir sehen in Girne (das griechisch Kyrenia heißt) mehr Briten als Türken. Viele britische Rentner scheinen sich hier niedergelassen zu haben. Kein Wunder: Vorne das Meer, hinten die Berge. Im Supermarkt sind die Preise etwa halb so hoch wie in Deutschland. Benzin und Alkohol sind anscheinend fast steuerfrei. Der Liter Diesel kostet umgerechnet kaum 80 Cent. Und da Zypern bis 1960 britische Kolonie war, gibt es vieles was Engländer an die Heimat erinnert: Linksverkehr, zwei englischsprachige Zeitungen und alte Britische Postkästen (wenn auch nicht mehr rot angemalt, sondern gelb). Dazu noch die beiden souveränen britischen Militärbasen auf der Insel. Nur der Regen fehlt! Auch ein paar deutsche Touristen, welche die Türkei selbst derzeit meiden, sind da.

Vormittags schlendern wir durchs alte Viertel um den schmucken kleinen Hafen von Girne. Nachmittags besuchen Bellapais, eine schöne gotische Klosterruine an den Hängen oberhalb der Stadt. Abends gehen wir dann in den Irish Pub. Selbiger hat inzwischen allerdings neue Inhaber: Engländer! Aber die Atmosphäre stimmt. Wir lernen zwei irische Paare kennen, mit denen wir einen großen Teil des Abends verbringen. Irgendwann zu vorgerückter Stunde schleppt mich eine der Frauen zum Karaokemikrophon: Den „Irish Rover“ singen. Da ich nur die ersten beiden Strophen kann, springe ich bei der Dritten einfach zu „An der Nordseeküste“ über. Hat ja die gleiche Melodie. Am Gelächter erkennt man, wer im Pub auch Deutscher ist.

Kreuzgang von Bellapais.
Bellapais…
Innenhof des Klosters.
Bina beim Nickerchen im Rosengarten vor der Klosterkirche.

Ach ja, und vor den Iren haben wir zwei Schotten kennengelernt, die uns für den kommenden Abend zu einer schottischen Party in einer Ferienhaussiedlung an der Turtle-Bay einladen.

ich freue mich wie blöde auf zypern.

michel hat mir schon so viel von seiner ersten reise von vor 12 jahren erzählt. ich bin neugierig wie eine bergziege.

aber ich stelle für mich zwei dinge fest:

1. nach antiochia und mersin sind mir touristen ungewohnt und anstrengend. dort waren wir ja die einzigen auslandstouristen. ich empfinde mich eigentlich auch nicht mehr als touristin. als reisende vielleicht.

2. karaoke-singen und ich werden in diesem meinem leben keine freunde mehr. ist so überhaupt nicht meins. vielleicht hab ich einfach nicht den mut, mich vor allen zum horst zu machen und das auch noch lustig zu finden.

Beim Spaziergang zwischen zwei Pint Guinness: Vollmond überm Hafen von Girne.

Kreuzritterburg Buffavento & schottische Party

Samstag 7.10.17

Auf dem Weg nach Buffavento, eine der 5 Kreuzritterburgen, welche die Lusignans auf dem Gebirgszug entlang der Nordküste der Insel errichten ließen. Sieht bina links der Straße eine Bucht mit tollen Felsen und einem kleinen Strand in der Mitte. Wir bremsen beherzt, biegen auf einen Feldweg ein, parken oberhalb der Bucht und packen die Schnorchelsachen aus.

schnorcheln lohnt sich. das meer ist warm, ruhig und die unterwasserlandschaft ist großartig. kleine felsen in abenteuerlichen formationen. wie bitten entstehen unter wasser höhlen und tunnel? vulkanlandschaft und angestiegener meeresspiegel vielleicht.

fische gibt es viele. größere schwärme kleiner fische direkt unter der wasseroberlfläche, uns menschen ignorierend, größere fische weiter unten, schon nervöser, dafür aber in wunderschönen regenbogenfarben. ich kann mich nicht satt sehen.

die schildkrötensaison ist leider schon so gut wie vorbei. wir würden sie auch so ohne weiteres nicht zu sehen kriegen.

die strände, wo sie ihre eier ablegen und die kleinen später schlüpfen, werden rigoros von 20.00 – 08.00h abgesperrt und man darf dann selbst zu fuß nur in größeren gruppen mit rangern dorthin. helleres licht ist strengstens verboten. die kröten orientieren sich am mondlicht, alle anderen lichtquellen bringen sie durcheinander.

wir sehen auf unserer fahrt über die halbinsel viele neue, zuweilen recht große ferienhaussiedlungen und machen uns sorgen um das wohlbehalten der schildkröten.

aber die türkisch-zypriotische regierung ist da erfreulich konsequent und weiß offentsichtlich um ihren schatz, den es da zu hüten gilt. drücken wir die daumen, daß ihre maßnahmen ausreichen oder sie den mut hat, weitere zum schutz der schildkröten zu ergreifen.

Wir hätten wirklich eine Unterwasserkamera kaufen sollen. Diese Fische! Diese Unterwasserlandschaften! – Es gibt für die Natur nichts besseres, als ein ordentlicher militärischer Konflikt und ein solides Embargo!

Buffavento thront auf einem Berggipfel und überblickt zum Norden hin die Küstenebene. Bei gutem Wetter (das hier ja recht häufig ist) reicht der Blick bis zur gegenüberliegenden Küste Kleinasiens das zu Zeiten der Lusignans ja schon in muslimischer Hand war. Unterhalb der Burg parken wir und gehen die lange Treppe zur hinauf. – Die Burg selbst wäre nach deutschen Maßstäben umwerfend. – Hier ist sie aufgrund der großen Konkurrenz Mittelmaß.

Michel auf Buffavento.

die schottische party hab ich mir komplett anders vorgestellt. zusammensitzen, klönen, witze erzählen, jeder singt mal was und das unter einem mittelmeermond.

das kleine irisches herz irgendwo in mir drin spielte mir aber einen romantischen streich.

warm wars, ja, der mittelmeermond schien, man saß auch zusammen. und jemand hatte eine karaoke-anlage aufgebaut mit vornehmlich 80er-jahre-musik. inmitten einer englischen ferienhaussiedlung.

es gab guinness, wenn auch in dosen. wir wurden herzlich empfangen und allen möglichen leuten vorgestellt. tatsächlich machte hier so gut wie ganzes dorf geschlossen ferien. irgendwie waren alle miteinander mindestens verschwägert. doch nach ersten netten gesprächen erstarben die dialoge mit uns und michel und ich saßen allein bei unserem bier. ich hatte keine idee, was ich hätte ins gespräch bringen sollen. nach zwei guinness und einem spaziergang durch die siedlung verabschiedeten wir uns wieder.

Wir schlafen oberhalb des abgesperrten Schildkrötenstrandes bei der Rangerstation.

Ein Chamäleon!

Sonntag 08.10.17

heute besuchen wir kantara, eine weitere kreuzritterburg mit tollem blick.

Kantara thront über der schmalen Küstenebne.

wir gurken so ganz entspannt den berg rauf. ist die straße plötzlich gesperrt. eine tourenwagenralley rund um den berg. auch der umweg endet im boxenareal der ralley, aber wir dürfen hindurch fahren zur burg. wieder mal habe ich das gefühl, versehentlich in ein dimensionsloch gerutscht zu sein.

Boxengasse der Rallye in Kantara.

das wäre was für dich gewesen, lieblingsschrauberin!!!!

auf dem rückweg begegnet uns er hier:

Chamäleon (vor Michels Fuss).

langsam, langsam wanderte es über die straße richtung böschung. tatsächlich mit dem einen auge mich und mit dem anderen in der entgegengesetzten richtung michel beobachtend. nur den farbwechsel hat es nicht recht hingekriegt. es sah schon aus wie das gebüsch nebenan und das war noch so weit weg.

unser erstes chamäleon in freier wildbahn!

wieder an der küste schnorcheln wir in beeindruckenster unterwasserlandschaft und sitzen lange an einem schicken, nagelneuen yachthafen und schreiben am blog.

die gelegenheit, mal vergessene beobachtungsschnipsel zu erzählen:

– in der südtürkei sind 95% der autos weiß und sehen immer frisch gewaschen aus.

– egal, wo wir mit bulli stehen und schlafen: irgendwo in der ferne bellt immer ein hund mehr oder

weniger ausdauernd.

– den vielen straßenhunden geht es offentlichtlich gut. selten, daß wir einen einsamen, unterernährten

hund sehen. sie leben meist in rudeln, haben ihre festen schlafplätze, wir sehen sie viel miteinander

spielen. es gibt auf zypern verschiedene organisationen, die sich um sie kümmern. ich hoffe, sie haben

kastrationsprogramme laufen, damit die hunde nicht immer mehr werden.

bemittleidenswert hingegen sind die kettenhunde, die wie vielerorts ohne schattenplatz, etwas zu

trinken und sich sichtlich langweilend dahinexististieren. wer kümmert sich um sie?

– in girne hatten wir den großartigsten blutmond über dem hafen, den ich seit langem gesehen hab.

– es bringt mich völlig durcheinander, daß sich die luft abends wie eine laue sommernacht in

deutschland anfühlt, in der es um 22.00h noch hell ist. aber es ist um 20.00h schon so dunkel, daß am

ende des tages meine zeitliche orientierung regelmäßig versagt.

Ich stelle die ganze Zeit über zwei Vergleiche an: Einerseits Zypern heute im Verhältnis zu vor 12 Jahren; Andererseits Zypriotische Türken im Verhältnis zu denen in der Türkei und in Deutschland.

Zu 1) Zypern heute und vor 12 Jahren:

Ich war vor 12 Jahren schon einmal auf der Insel (im Mai 2005 mit G…). Damals war es aus südzypriotisscher Sicht noch verboten länger als einen Tag in den Norden zu fahren. Man mußte um Mitternacht wieder zurück sein. Und es gab auch nur zwei Grenzübergänge. Wir sind damals über den halbillegalen dritten Grenzübergang in den Norden gefahren, der von der „SBA Dhekelia“ aus, was souveränes Britisches Gebiet ist (vergleichbar mit Gibraltar). Und den Britten war es egal, das wir in den Norden fuhren. Ist ja nicht ihr Konflikt. Und so konnten wir 5 oder 6 Tage im Norden bleiben.

Im Vergleich zu damals ist Nordzypern heute verdammt touristisch. Damals haben wir pro Tag etwa ein anderes Touristenpärchen getroffen. Es gab kaum touristische Infrastruktur, aber zwei oder drei Ferienhaussiedlungen im Bau. Heute reiht sich von Girne aus an der Küste entlang eine Ferienhaussiedlung an die nächste, etwa 25 km weit in beide Richtungen. Dazu Spielcasinos, Restaurants, Strandclubs, Läden. Das ganze Programm. Aber da es vorwiegend zweistöckige Appartementhäuser sind, ist es bei weitem nicht so schlimm wie auf anderen Mittelmeerinseln. Und dann ist auch Schluß in Richtung Dipkarpazhalbinsel (Griechisch Rizokarpaso) und auf dieser Halbinsel hat es noch haufenweise schöne Buchten mit keiner oder wenig Infrastruktur. Und die Brutstrände der Schildkröten scheinen sie auch anständig zu schützen.

Die meisten Touristen scheinen noch in ihren Ferienressorts in Südzypern zu sitzen und höchstens einen vom Hotel organisierten Tagesausflug in den Inselnorden zu machen. Im Reisebus, als Großgruppe und mit deutschsprachigem Touristguide. – Aus Sicht von Natur und Kultur des Inselnordens: GUT SO!

Aber wie lange Nordzypern wohl noch so viele idyllische Ecken hat? Die vielen Neubauprojekte und die zunehmende Normalisierung der Situation lassen das Schlimmste befürchten.

Zu 2) Zyperntürken und andere Türken:

Was sofort auffällt, ist der Straßenverkehr: Geschwindigkeitsbeschränkungen werden in Nordzypern strikt eingehalten, während sie in der Türkei komplett ignoriert werden. Wobei ich dazusagen muß, dass ich noch nie so viele Geschwindigkeitsblitzer gesehen habe. Alle 5 km kommt einer. (Bina meint noch häufiger.) Auch wird nicht schon im Augenblick des Umspringens einer Ampel auf Grün gehupt (oder sogar schon kurz davor). Kreisverkehre funktionieren als Kreisverkehre (wer drin ist hat Vorfahrt und sie wird im auch gegeben). Man lässt andere Autos vor oder rein. – Die Briten haben hier offensichtlich mehr hinterlassen als nur den Linksverkehr.

Was erst mit der Zeit auffällt, ist dass die Zyperntürken im Durchschnitt liberaler und weltoffener als die Türken in der Küstenregion um Mersin zu seine scheinen, welche mir ja schon als durchschnittlich liberaler und weltoffener als die Deutschtürken erschienen. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass die Zyperntürken sowohl unter osmanischer, als auch unter britischer Herrschaft (also von 1571 bis 1960) Obersschicht waren, und sie auf Zypern auch immer mehr mit anderen Kulturen in Kontakt gekommen sind. (OK, mit Ausnahme der Zeit des Totalembargos zwischen 1974 und 2003.) – Achtung: Diese Aussagen über Liberalität und Weltoffenheit sind erstens nicht objektiv, sondern geben meinen persönlichen Eindruck wieder, und sind zweitens nur Aussagen über den Durchschnitt; ich zähle in Deutschland mindestens zwei sehr liberale und weltoffene Türkinnen zu meinen Freunden.

(PS: Unsere Beobachtungen der folgenden Tage bestätigen das hier geschriebene.)

Dramatischer Himmel an unserem Schlafplatz.

Wo ist das griechische Rizokarpaso?

Montag, 09.10.17

die küstenstraße weiter richtung osten. dipkarpaz heißt der nächste spannende ort. ein vornehmlich griechisches dorf, von dem michel erzählte, das bei seinem ersten besuch vor 12 jahren die griechen auf der einen straßenseite im cafe saßen und die türken gleich gegenüber auf der anderen straßenseite.

jetzt ist von griechen nichts mehr zu sehen. die moschee ist neu, die kirche alt. das griechische cafe geschlossen. wo sind sie geblieben? eine seltsame ruhe herrscht auf der hauptstraße.

ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. in der griechischen schule ist grad pause. im lehrerzimmer, wo wir hallo sagen, entsteht schnell ein gespräch mit einer lehrerin. das cafe sei nur heute geschlossen und der türkische anteil der dorfbewohner ist tatsächlich größer geworden, da viele anatolien-türken angesiedelt wurden. ein dezenter blick zwei klassenräume offenbart wunderbare zustände: eine lehrerin für zwei schüler. in einem anderen raum sitzen fünf schüler.

Als wir zwei Tage später wieder durch den Ort fahren, ist griechische Cafe ist geöffnet und gut besucht. Es hat wohl nur Montags seinen Ruhetag. Trotzdem bleibt der Eindruck, dass die Türkische Verwaltung endgültig vom ehemaligen griechischen Risokarpaso in das ein rein türkisches Dipkarpaz verwandeln will. Die alt eingesessenen Griechen scheinen langsam verdrängt und durch Siedler aus Anatolien ersetzt zu werden.

Die alt orthodoxe Kirche wird zum Beispiel von der hinten von der neuen Moschee überragt, von vorne von einem Reiterstandbild symbolisch attackiert und von neuen türkischen Ladenzeilen links und rechts in die Zange genommen.

Die alte griechisch-orthodoxe Kirche von Rizokarpaso, überragt von der neuen Moschee, attackiert vom Reiterstandbild und in die Zange genommen von türkischen Ladenzeilen.

Die Englischkenntnisse der vorher freundlichen Türkin im Rathaus versagen ab dem Moment, wo ich nach griechischen Geschäften, Restaurants und Bewohnern frage, komplett.

Die Lizenzen für Restaurants an Stränden in der weiteren Umgebung werden offensichtlich nur an Türken vergeben.

Als die türkische Armee 1974 eine Invasion auf Zypern gemacht hat, um die türkische Minderheit auf der Insel zu schützen und einen Anschluss Zyperns an das damals faschistische Griechenland (Obristen) zu verhindern, wurden die Menschen auf der Halbinsel, die Zypern seien charakteristische Form verleiht, vom Süden der Insel abgeschnitten und konnten nicht fliehen. Daher gibt es hier eine alteingesessene griechische Bevölkerung, die seit über 40 Jahren von UN-Konvois mit Lebensmitteln, Medikamenten und Post aus dem Inselsüden versorgt wird. (Wobei diese Versorgungslieferungen derzeit gerade akutes Inselpolitikum sind.)

Die Zustände an der griechischen Schule sind, wenn man die äußeren ha ignoriert, paradiesisch. Wir sehen zwei Klassen, die eine mit zwei, die andere mit fünf Schülern. Vier bis sechs Klassen scheint es insgesamt zu geben. Im Lehrerzimmer treffe ich ein halbes Dutzend entspannter Kolleginnen und Kollegen, die gerade Freistunde haben. Mit einer Lehrerin, die als Erasmusstudentin in Deutschland war, unterhalte ich mich ein wenig. Die Ausstattung der Schule scheint gut zu sein.

Griechische Schule von Rizokarpaso. Das Lehrerzimmer befindet sich links hinter dem dreifachen Bogen.

An der Hauptkreuzung des Dorfes treffen wir eine deutsche Familie, die einem Touristentypus angehört, den wir öfters treffen und der uns innerlich zur Weißglut treibt: „informiert und moralbefreit“. Sie sagen: „Ja, das ist hier im Grunde eine ethnische Säuberung. […] Das ist nicht unser Problem.“ Dabei sitzen sie im Cafe des Siedlers und verstehen nicht, warum wir uns die Mühe machen in diesem Dorf nach einem von alteingesessenen Griechen geführten Cafe zu suchen.

wir kaufen schnell das nötigste ein und fahren weiter. aber dann sehen wir am rand des dorfes ein schild auf griechisch. ein restaurant. neu, noch gar nicht ganz fertig. hinter dem tresen zwei frauen, sonst sind die vielen tische leer. mit einem fröhlichen ‚kalimera!‘ auf den lippen kaffee bestellt und versucht, ein gespräch anzufangen. leider ist das durch die sprachbarriere nicht leicht. trotzdem werden wir hier dieser tage noch essen gehen. wir haben unsere griechen gefunden! es gibt sie also doch noch!!!! und michel bekommt nach den touristen ohne moral wieder luft.

und dann sind wir mitten im eselgebiet. die karpaz-esel sind berühmt. verwilderte hausesel, die gleich am reservatseingang stehen, wie vom touristenministerium bezahlt, und um futter betteln. hübsch sind sie mit ihrem braunen fell und dem weißen bauch, nebst weißer schnauze und den wirklich schönen, weiß umrandeten augen.

Wegelagernde Esel.

Die waren vor 12 Jahren auch nicht so degeneriert, sondern scheue Wildesel, die man nur von weitem gesehen hat.

am andreas-kloster stehen noch mehr. dieses kloster ist in der tat etwas besonderes. so wichtig für die griechisch-orthodoxe kirche, das selbst die türken es nicht angerührt haben. welch ironie: das wichtigste heiligtum der griechen steht im türkischen teil von zypern und die wichtigste moschee im griechischen teil.

St. Andreas Ikonostase im Kloster des Apostels. (Das wichtigste Heiligtum der Inselgriechen im letzten Winkel des türkischen Inselnordens.)

und trotzdem hat sich hier viel verändert: der türkische militärposten, den michel auf seiner ersten reise noch auf dem dach des klosters gesehen hat, ist weg und die souvenierstände vor dem kloster sind mehr geworden.

Die Türken haben die orthodoxen Kirchen insgesamt kaum angerührt. Aber dieses Kloster ist halt etwas besonderes. Es war die ganze Zeit über bewohnt und für Pilger (die so gut wie nicht kamen) offen. Verehrt wird hier besonders die Ikonostase des Heiligen Andreas. (Also eine Wundertätiges Heiligenbild.)

frage des tages: wozu stehen rund ums kloster diese einstöckigen häuser, die aussehen wie ein motel an einem amerikanischen highway? wir haben es nicht herausbekommen.

Hier am Ende der Insel treffen wir auch drei andere Wohnmobilisten. Ein Pärchen aus Osnabrück macht seit 20 Jahren Urlaub am Strand hinter dem Andreaskloster. Die beiden anderen (die wir erst morgen treffen werden) haben echte Expeditionsmobile, mit denen sie anscheinend schon in der halben Welt unterwegs waren. Es bleiben die einzigen WoMos, die wir in Nordzypern treffen. Der riesige Vorteil, den das fast komplette fehlen von Wohnmobilen auf der Insel hat, ist, dass wir uns mit unserem VW-Bus fast überall hinstellen können. Buchten und Parkplätze, die sonst versperrt oder „Für Wohnmobile verboten!“ wären, sind hier frei zugänglich. Allerdings fehlt hier auch jede Campinginfrastruktur.

und dann stehen wir an der äußersten spitze von nord-zypern.

Der Polizist an der Spitze der Karpazhalbinsel kocht uns türkischen Kaffee.
Bulli am Ende der Halbinsel – vom Polizeirevier aus gesehen.

der wachhabende polizist an der station freut sich, das ihn mal jemand besucht und nicht nur schnell fotos machen will und wieder abhaut. wir werden sofort zum kaffee eingeladen, dürfen naürlich hier schlafen und als er wegfährt, läßt er sogar die scheinwerfer aus, die normalerweise die beiden großen fahnen auf dem hügel nebenan anleuchten, damit wir besser sterne schauen können.

und der himmel ist wirklich phantastisch! danke, arkan!

Nachts bestaunen wir einen sagenhaften Sternenhimmel und sehen indirekt den Lichtschein von Latakia an der syrischen Küste. Bis dahin sind es kaum 80 km.

Strandwanderung

Dienstag, 10.10.17

Pause bei Strandwanderung.
Und man sieht hier nur etwa ein Viertel des Strandes!
Ein Krebs am Strand starrt uns an.

heute wird endlich mal wieder gewandert.

michel hat eine rundtour ausgesucht, die zwar länger dauert, aber nur 300 höhenmeter hat. ideal für mein knie. auf eselspfaden durch buschlandschaft, über den langen strand, auf feldwegen und wieder durch buschlandschaft zurück. diesmal sehe ich in der ferne auch wirkliche wilde esel, die weggehen, wenn menschen kommen. die am andreaskloster hatten schon wildpark-mentalität: ‚faß mich ja nicht an, aber kauf mir futter und gib es mir!‘

es ist knalleheiß und auch anstrengend. aber wunderbar. einen fuß vor den anderen setzen, immer im selben rhythmus. gedanken kommen und gehen lassen. gerüche, geräusche, gegenden im gehirn speichern. michel vorweg gehen sehen, aber zu wissen, an der nächsten biegung wird er warten. das hat sich bei uns mittlerweile eingespielt.

in einer der bars gibt es ein bier und einen kurzen schwatz mit zwei ehepaaren, die mit ernsthaften expeditionscaravans unterwegs sind. ich finde, diese laster sehen aus wie burgen. sinnvoll, wenn man wirklich in die wüste will und diese leute waren vor dem syrienkrieg in damaskus und umgebung und das offensichtlich länger. aber ich möchte unseren kleinen bulli nicht missen. grad jetzt, wo ich dies schreibe, sitze ich auf der rückbank, die schiebetür ist offen und ich hab den freien blick auf einen steinstrand und ein heute tosendes meer.

abends gehen wir in diesem griechischen restaurant essen.

das wiedersehenshallo ist groß, wir müssen in den kühlschrank schauen, um zu entscheiden, was wir essen wollen. schnell werden kartoffeln für pommes geschnitten, den wein nehmen wir uns selbst aus dem regal und wir bekommen ein gradezu homerisches mahl auf den tisch gestellt.

Wir genießen unser Mahl (wobei immernoch weiter aufgetragen wird).

und dann holt der wirt seine bousouki raus und fängt an zu spielen. nicht dies übliche touristen-sirtaki-gedudel, sondern die stücke, die hier schon immer gespielt wurden.

noch eine zweite flasche wein geöffnet, meine bodhràn aus dem auto geholt (das ziegenfell hat bis hier her die reise prima durchgehalten) und losgelegt. es ist nicht einfach, in dieser musik die rhythmus-linie zu finden, aber ich schlage mich und meine trommel tapfer und wohl auch nicht schlecht, denn die ganze familie grinst (und zwar nicht hämisch!)

Griechische Session mit Irischer Rahmentrommel (Bodhrán).

michel gibt derweil einem türkischen freund der familie ein bischen englischunterricht.

diesen freund finde ich sehr ermutigend. das heißt, das hier und da doch türken und griechen miteinander reden. ich hätte gern mehr davon.

selbstverständlich dürfen wir vor dem haus schlafen, uns wird sogar ein klo hinten auf dem hof offen gelassen und ich muß alles nicht gegessene mitnehmen für das frühstück morgen. und die äpgel als nachtisch noch dazu!

Das Wandern tut gut! Wobei der Barfußteil am Strand anstrengender ist, als gedacht. Zwar ist es toll Barfuß diesen unglaublichen Strand entlangzulaufen. Aber bei jedem Schritt sackt man etwas ein. Und das kostet auf die Dauer ganz schön Kraft. Wie viel, das merke ich erst, als mir die Wanderschuhe auf festem Boden wie Siebenmeilenstiefel erscheinen.

Das Abendessen in dem griechischen Restaurant in Rizokarpaso musste einfach sein. Nachdem wir uns dort am Tag zuvor so die Seele eingerannt haben. Der Kontrast zwischen der Kargheit des Restaurants und der Üppigkeit der Speisen war erschlagend. Das Restaurant lebt nicht von Touristen. Kann es nicht. Vielleicht von griechischen Pilgern zum Andreaskloster? Vermutlich ist es vor allem ein Ort zum Treffen und für größere Feiern für die Griechen des Ortes. Was den Spaß, den der Mann der Wirtin und bina bei ihrer Musiksession hatten angeht: Man sehe sich das Bild an.

Nikosia: Kathedralenmoschee & Hamam

Mittwoch 11.10.17

Auf dem Weg nach Nikosia frühstücken wir an einer alten griechisch orthodoxen Kirche. Die Türken haben bei und nach ihrer Invasion in Nordzypern die Kirchen offensichtlich nicht angerührt. Da die griechischen Gemeinden aber vertrieben wurden, stehen sie leer und verfallen so langsam vor sich hin. Man sieht sie überall in Nordzypern: alte Kirchen und Kapellen in Städten, Dörfern und eingestreut in die Landschaft. Wir werden nur ein orthodoxes Kirchlein sehen, dass in eine Moschee umgewandelt wurde. Ansonsten wurden überall Fertigbau-Einheitsmoscheen daneben gesetzt. Wie aus dem Ikeakatalog, Modelle „Türk I“ oder „Türk II“.

Die Kirche seit 1974 verwaiste Kirche vor der wir gefrühstück haben.

Immerhin versuchen sie nicht die griechisch orthodoxe Geschichte Nordzyperns auszulöschen, so wie der Staat Israel versucht hat (und noch versucht) mittels Abrissbirne die arabisch-islamische Geschichte des Landes auszulöschen.

Die Altstadt der geteilten Hauptstadt Zyperns Nikosia (türkisch: „Lefkosa“) ist von einer kreisrunden venizianischen Stadtmauer von etwa einem Kilometer Durchmesser umgeben. Und ziemlich genau mittendurch geht die Grenze. Im Norden die Türken, im Süden die Griechen dazwischen die Blauhelme der UN. Seit 1974!. Der längste Blauhelmeinsatz der Geschichte.

Wir stellen Bulli gleich außerhalb der Stadtmauer unterhalb des türkischen Checkpoints und in Sichtweite des Ledra Palace (dem UN-Hauptquatier) ab. Gut bewacht, verkehrsberuhigt, im Schatten großer Bäume und innenstadtnah. Ideal!

Die Altstadt ist schön. Viele kleine alte Häuser. Das ganze meist ziemlich heruntergekommen, aber lebens- und liebenswert. Ohne Grenze und Embargo, stünden hier vermutlich gentrifizierte Neubausünden.

Zwischendrin stoßen wir immer wieder auf die Grenze. (OK! Ja, weil wir’s drauf anlegen…)

Dann plötzlich der Fußgängergrenzübergang an der Haupteinkaufsstraße. Hier schnuppern die Pauschaltouristen aus dem Süden auch mal kurz in den Norden der Insel. Aber sie kommen nicht weit. Das Gebiet, auf dem sie sich bewegen, wo die Preise deutlich höher und in Euro sind, ist etwa vier Fußballfelder groß. Einige wenige kommen auch weiter. Die 500 Meter vom Grenzübergang entfernte Stadtmauer erreicht kaum einer. Sie bewegen sich vom Grenzübergang zur alten Karavanserei, deren Angebot komplett auf Touristen ausgerichtet ist, zur alten St. Sophia Kathedrale, die heute die Selimiye Moschee ist und zurück. Vielleicht sehen sie noch den Basar, der leider touristisch tot ist oder das alte türkische Bad, das Büyük Hamam – meist von außen.

Die Kathedrale / Moschee ist großartig. Als die Osmanen Zypern 1571 den Venizianern abnahmen, haben sie diese große gotische Kathedrale zur Moschee umgewidmet. Das heißt, sie haben alle bildlichen Darstellungen und Figuren entfernt, die Glockentürme zurückgebaut und durch ein Minarett ersetzt (das ein wenig wie angeklebt aussieht), die Bänke durch einen riesigen weichen Teppich ersetzt und die obligatorische Gebetsnische und Kanzel eingebaut. Da Kathedrale im Gegensatz zu einer Moschee, die schon immer Moschee war, nicht nach Mekka ausgerichtet ist, liegen Teppich, Gebetsnische und Kanzel schräg im Raum. Das ganze ist in seiner Wirkung umwerfend. Es strahlt auf uns eine quasi buddhistische Harmonie und Ruhe aus. (Um noch eine Religion ins Spiel zu bringen.)

Was uns hingegen beschämt und wütend macht, ist das Verhalten einer deutschen Reisegruppe. Die Frauen weigern sich relativ hartnäckig in der Moschee Kopftücher (die am Eingang hängen) anzulegen. Meinen zu bina, dass die Türken sich erst mal in unseren Kirchen ordentlich benehmen sollen. Die Antwort auf die Frage, wann sie zuletzt eine unpassend gekleidete Muslima in einer Kirche gesehen hätten, bleiben sie schuldig. Eine Frau, der ich auf den Kopf zusage, dass sie Protestantin ist, weil man so wie sie bekleidet auch keine katholische Kirche (die das hier ja mal war) betritt, verläßt darauf hin schimpfend das Gebäude. Der Rest der Gruppe will von seinem Touristenführer vor allem hören, wie die Muslime „unsere“ schöne gotische Kathedrale verschandelt haben. – Wo die Kreuzritter, die sie erbaut haben, doch ein Beispiel für Toleranz und Völkerverständigung waren. – Ich werde sarkastisch…

Wir finden ein Buchcafe, dessen Wände bis unter die etwa sechs Meter hohe Decke mit Büchern in Doppelreihen zugestellt sind. Sie haben auch etwa sechs Regalmeter deutscher Bücher, von denen bina drei kauft. Hier werden wir, so lange wir in Nikosia sind, jeden Tag unser Nachmittagskaffee oder Tee trinken.

Im Büyük Hamam haben die Tatsachen, dass es in jedem Reiseführer steht und es im 4 Fußballfelder großen Tourstengebiet liegt, auf Angebot und Preise durchgeschlagen. Es werden uns verschiedene Wellnessmassagen angeboten und der Preis für das normale Vollprogramm von Hamam, Schrubben und Massage beträgt 100€ pro Person.

Das andere Hamam der Altstadt liegt etwa 80 Meter außerhalb des Touristengebiets und steht nicht im Reiseführer, weil es nur knapp über 150 Jahre alt ist und nicht 450. Eigentlich ist es nur für Männer. Aber der Inhaber sagt uns, wenn wir um halb fünf kommen, kann er uns zusammen rein nehmen. Außer uns sind nur türkische Männer im Hamam. Und es ist erstaunlich, wie sie bina quasi kontaktlos durchschleusen. Während wir uns im Schwitzraum mit heißem Wasser übergießen und uns der Hitze hingeben, wird um die Ecke noch einer massiert. Während bina geschrubbt und massiert wird, kommt der nächste in den Schwitzraum. Und als bina fertig ist und ich drankomme, wird sie in den großen Umkleide- und Ruheraum gebracht und gebeten den Vorhang vor unserer Nische zu zuziehen. Alle Umkleide- und Ruhenischen haben solche Vorhänge. Mein eigener kleiner Harem! Als ich mit meiner Konkubine darin liege und mich wie neu geboren fühle, nachdem der Masseur mich nach allen Regeln der Kunst zerlegt hat, reicht er uns von außen Wasser durch den Vorhang. Die Situation, das Gebäude, die Geräusche, die Gefühle: Ein Traum aus 1001 Nacht.

Ach ja, und der Preis: umgerechnet 37€ für uns beide gemeinsam.

ein kleiner eingang in einem unscheinbaren haus. gleich rechts oder links der empfangstresen, eine kleine treppe hinunter in den großen aufenthaltsraum. ein wasserbecken in der mitte. umgeben von dicken mauern und ruhenischen. darin handtücher bereitgelegt, haken für die persönliche kleidung. die schuhe bleiben vor den nischen stehen. für wertsachen gibt es am eingang schließfächer. in der ferne rauscht wasser, es wird leise gesprochen, der raum ist kühl. wie angenehm nach der hitze der stadt.

durch eine kleine tür geht es ins bad. das rauschen des wassers wird lauter. ein scheinbares labyrinth aus räumen. jeweils ein, zwei oder drei wasserbecken an den wänden, beheizte bänke zum sitzen und/oder liegen. alles ist aus grauem marmor. die decke eine kuppel, einige steine mosaikartig durch glas ersetzt. teilweise bunt. diffuses licht und noch mehr stille. und hier feuchte hitze. nur das rauschen des wassers, das sich in unsere becken ergießt. mit schalen heißes wasser über den körper fließen lassen. entspannung pur. kaum vorstellbar, das auf der anderen seite der wand lefkosa tobt. michel und ich begießen uns gegenseitig, vergessen die welt draußen. dann holt mich der masseur ab. ich habe ihn nicht nach seinem namen gefragt. schade eigentlich. er heißt mich nackt auf einen warmen stein legen. kein grund zur scham. noch mehr heißes wasser über mir ausgekippt und dann werde ich mit einem rauhen handschuh abgeschrubbt. erst vorsichtig, aber als ich sage, er soll vergessen, daß ich eine frau bin und loslegen, legt er los. und scheint sich darüber zu freuen. vergißt keine hautfalte und wird doch nicht indeskret. bei den zehen fängt er an und hört bei den haaren auf. nebenan höre ich michel mit dem wasser planschen. mehr nicht.

wieder wasser auf mir, dann schaum. und dann holt der masseur jeden muskel aus mir raus und setzt ihn richtig herum wieder ein. es geht an die schmerzgrenze, aber nie ernsthaft darüber. hinterher brauche ich hilfe beim aufstehen. wohlig-wackelig fühle ich mich. liebevoll eingepackt in dicke handtücher husche ich in unsere nische, ziehe den vorhang zu und breche auf dem polster zusammen.

döse, fühle mich sauber wie noch nie. irgendwann schaut der masseur nach mir, deckt meine füße zu, freut sich, das es mir gut geht und geht wieder nach hinten, sich um michel kümmern.

später, nach dem bezahlen kommt er noch mal mit einem wohlduftenden eau de toilette, verabschiedet sich von uns persöhnlich.

wir verlassen das haus und die welt draußen kommt mir nach der stille der letzten stunden sehr unwirklich und laut vor.

Das Hamam vom Rande des Tourstengebietes aus photogaphiert. – Diese paar Meter reichen schon, um die meisten Touristen „fern“zuhalten.

Museum des Nationalen Kampfes & Kino am Ledra Palace

Donnerstag 12.10.17

Unser zweiter Tag in Nikosia beginnt mit einem Gang zu Reinigung. Uns wurde eine „Laundry“ ein Stückchen außerhalb der Altstadt empfohlen. Der Laden heißt (Sprachspiel) „London Dry“, der Inhaber spricht hervorragendes Englisch und ist überzeugter Brite und Zyperntürke gleichzeitig. Seine Eltern sind irgendwann zwischen 1960 und 1974 nach England ins Exil gegangen, und er ist vor ein paar Jahren zurückgekommen. Es entspinnt sich ein interessantes Gespräch. Er hilft uns seine zypriotischen Landsleute besser einzuschätzen und gibt uns Tipps, was wir uns ansehen sollen. Dazu gehören unter anderem eine muslimische Beerdigung, das Haus eines Mafiosi und eine Oldtimerrallye mit Party. Zumindest die ersten beiden der hier genannten Tipps werden wir umsetzen.

Anschließend besuchen wir das „Museum des Nationalen Kampfes“, welches sich dem militanten Widerstand der türkischen Minderheit gegen die Griechen während der Endzeit der britischen Herrschaft über die Insel (also vor 1960) und der Zeit zwischen Ausrufung der Republlik Zypern und türkischer Invasion (also 1960 bis 1974) gewidmet ist, sowie natürlich türkischen Invasion von 1974.

Mich nervt an diesem Museum, dass es fast vollständig auf nachvollzieh- und belastbare Daten, Zahlen und Fakten verzichtet. Dafür schmeißt es mit wertenden Adjektiven nur so um sich. Die Griechen werden durchgängig mit Adjektiven wie „blutrünstig“, „feige“ und „unmenschlich“ versehen. Die eigenen Kämpfer mit „heldenhaft“ und ähnlichem. Diese Propagandasprache ist so plump, dass sie sich Außenstehenden gegenüber (also beispielsweise uns) sofort selbst verrät und disqualifiziert. Mit guter geschichtlicher Aufarbeitung und Aufbereitung würde das Museum hier mehr erreichen. Denn zumindest die Behandlung der Zyperntürken durch die Inselgriechen zwischen 1960 und 1974 (also zwischen Abzug der Briten und Invasion der Türken) ist eine Geschichte von Ghettos, Progomen und Vertreibungen. Bei Einheimischen, die diese Propagandasprache gewohnt sind, scheint sie leider zu wirken.

ich bin neugierig, ob es auf der griechischen seite auch ein ähnliches museum gibt und wie es aufgestellt ist. dieser pathos nervt mich total. mehr sachlichkeit und faktengenauigkeit wäre dem friedensprozess wesentlich dienlicher.

Nun ist das türkisch-griechische Verhältnis kompliziert und hat eine lange Geschichte, sowohl in Bezug auf den griechisch-türkischen Großkonflikt, als auch den zypriotischen Teilkonflikt. Wir sind hier derzeit noch dabei, uns Informationen, Zusammenhänge und Hintergründe anzueignen und uns eine fundierte Meinung zu bilden. Ich werde später versuchen, hier etwas dazu zu schreiben.

Anschließend gehen wir zum Verdauen des Gesehnen in unser Buchcafe und dann zum Abendessenkochen „nach Hause“ zu unserem Bulli.

Die Altstadthäuser oberhalb unseres Schlafplatzes im Abendlicht.

Abends steht dann noch ein besonderer Kinobesuch auf dem Programm. Das Goetheinstitut veranstaltet im Oktober eine Kinoreihe mit englisch untertitelten deutschen Filmen in der UN-Zone. Genauer gesagt, zeigen sie die Filme im „Home for Cooperation“ (auch „H4C“), welches gleich gegenüber des UN-Hauptquartier am Ledra-Palace liegt. Das H4C hat ein Cafe und mehrere Seminar und Konferenzräume für Friedensgruppen, Treffen und Projekte. Und da es in der UN-Zone liegt können Menschen von beiden Seiten sich auf neutralem Boden treffen. Leider ist der Film schlecht besucht und hat eine Stunde früher angefangen, als in der Zeitung angekündigt. Und weil es ein ohnehin anstrengender Wim Wenders Film über Zwangsprostitution ist, in dem vor allem Russisch gesprochen wird, kommen wir nicht richtig rein. – Schade.

Bulli vom UN-Hauptquartier „Ledra Palace“ aus gesehen.

Bina vorm „H4C“ in der UN-Pufferzone.

Muslimische Beerdigung & queere Politkneipe

Freitag 13.10.17

Jeden Tag finden nach dem mittäglichen Muezzinruf auf dem großen Friedhof von Nordnikosia die Beerdigungen statt. Und da unser Reinigungsinhaber uns versichert hat, dass es absolut in Ordnung ist, wenn wir der Zeremonie pietätvoll und mit etwas Abstand beiwohnen, machen wir das heute.

Auf dem Friedhof steht vor einer kleinen Moschee, auf einem Tisch ein schlichter grüner Sarg, der offensichtlich wiederverwendbar ist. Nach und nach trifft die Trauergemeinde ein, und der eine oder andere stellt einen Blumenkranz mit Banderole an den Sarg. Dann beginnt mit etwas Verspätung die Zeremonie. Auf mich wirkt sie eher wie ein militärischer Appel, als wie eine Beerdigungszeremonie. Die Trauernden stellen sich wie eine Kompanie in Reih und Glied auf. Gesicht zum Sarg. (Und nach Mekka – aber das kann Zufall sein.) Dann sagt der Hodscha einige offensichtilich liturgische Worte auf die die Gemeinde im Chor antwortet. Das ganze dauert kaum fünf Minuten, dann ist es vorbei. Der Sarg wird zum Leichenwagen getragen und langsam, mit dem Trauerzug dahinter zum offenen Grab gefahren. Dort wird der in ein Leichentuch gewickelte Tote dem Sarg entnommen ins Grab gelegt. Während die engsten Angehörigen noch am Grab weinen, zerstreut sich schon die Trauergemeinde.

Zwar weiß ich, dass es auch die Tradition des Trauersitzens gibt. Aber als sozialisierter Katholik hatte ich mir die Beerdigungszeremonie schon länger und ritualbeladener vorgestellt. Da sind ja protestantische Abschiedsgottesdienste und Beerdigungen ausladender. (Auch wenn ich nicht verstehe, wie aus dem opulenten katholischen Leichenschmaus der norddeutsch protestanische Beerdigungskuchen – diese staubtrockene Kargheit – werden konnte.)

Anschließend holen wir unsere frischgereinigte Wäsche ab, was erneut zu einem guten, informativen Gespräch mit dem Inhaber führt, und besuchen „unser“ Buchcafe.

Abends geht’s dann in eine queere Politkneipe ganz in der Nähe des Grenzüberganges in der Innenstadt. Vermutlich sind der nahe Übergang und die Touristen ein guter Schutz für die Andersliebenden und Andersdenkenden.

Der Laden war uns schon bei unserem ersten Altstadtbummel aufgefallen. Regenbogenfahne auf dem Dach und lauter linkspolitische Plakate im Fenster, wie beispielsweise die Ankündigung eines israelisch-ziypriotisches LGBT-Treffens oder eines antimilitaristisches Konzertes. Letzteres auf Türkisch und Griechisch(!):

Es tut gut mitten in Nordnikosia vor der Kneipe in der lauen Sommernacht zu sitzen (OK, inzwischen ist es so kühl, dass sich bina ein Tuch um die Schultern legt.) und die bunten Pärchen an den Nachbartischen zu sehen. Zwei Lesben liebkosen und küssen sich ganz offen, eine absolut offensichtliche Tunte neckt sich mit anderen Schwulen und eine türkisch-griechisches Paar unterhält sich auf Englisch. – Dass in einer türkischen (Halb-)Stadt so etwas so offen möglich ist, hätten wir nicht gedacht. – Es freut uns und wir glauben zu ahnen, wie schwer es diese kleine qeer-libertäre Gemeinde im komplett durchmilitarisierten, und vermutlich noch recht patriarchalen Nordzypern hat. „Wir wünschen euch viel Kraft und Erfolg sowie möglichst wenig Repression von Staat und Gesellschaft!“

Versehentlicher illegaler Grenzübertritt

Samstag 14.10.17

Eigentlich wollten wir uns nur kurz die innerzypriotische Grenze bei Akincilar angucken, bevor wir an die Norküste der Insel fahren. Aber es kam anders…

Ankinclar ist ein nordzypriotisches Dorf, dass am Ende einer etwa sechs Kilometer langen „Halbinsel“ des Nordens in den Süden liegt. Von drei Seiten vom Süden umgeben und nur über eine einzige Straße zu erreichen.

Der Weg nach Akincilar führt durch ein im Krieg von 1974 völlig zerstörtes Dorf und wird von Hügeln gesäumt, auf denen Stellungen der türkischen Armee liegen. Wir fahren in das Dorf hinein, hindurch und hinten wieder heraus. Die Straße biegt nach Osten und wird zum gut ausgebauten Schotterweg. Auf den Hügeln links und rechts sehen wir türkische Militärposten. Wir werden langsamer und halten zwischendrin sogar an, um Landschaft und Karte genau zu betrachten. „Hier müßten doch jetzt die Grenzanlagen kommen.“ Aus unserer Erfahrung mit den türkischen Grenzen zu Griechenland, zu Syrien und in Nikosia wissen wir ja, dass die Türkei dazu neigt, ihre Grenzen sehr(!) ordentlich zu sichern und kenntlich zu machen. Hier nicht! Kein Schild, kein Zaun, keine Schranke, kein Soldat. Nur der Posten auf dem Hügel rechts von uns, der zwar kurz zu uns runter sieht, dann aber telephonierend weiterschlendert. Wir fahren also weiter und stehen unvermittelt vor einer weißen UN-Tonne, die die Grüne Linie (also die von der UN überwachte Waffenstillstandslinie) markiert. Wir sind in die UN-Pufferzone geraten und fahren auf der Grünen Linie weiter zur nächsten Tonne und einen Hügel hoch, auf dem wir einen UN-Posten sehen.

Der Posten ist unbemannt. Wir schnappen uns Fernglas und Kamera, steigen aus, gehen in den Posten, und betrachten und photogaphieren die Gegend. Wir finden die Situation schon cool, wissen aber auch nicht so richtig, was wir jetzt machen sollen. Weiter zu den Griechen? Oder zurück zu den Türken? Deren Posten uns übrigens inzwischen mit ihren Ferngläsern anstarren. – Humor ist mit ziemlicher Sicherheit keine Stärke des türkischen Militärs. Und die Jungs sind bewaffnet! – Zum Glück sehen wir in der Entfernung ein UN-Patroullie mit dem Auto die Grüne Linie entlang auf uns zufahren. Wir fahren ihnen zum Fuße des Hügels entgegen.

Michel im UN-Posten.
Der Blick aus dem UN-Posten.
Ein zypriotischer Schmetterling (weder türkisch noch griechisch).

Es sind Blauhelmsoldaten aus Slowenien. Sie sagen uns, dass dies die „Verbotene Zone“ sei. Betreten Verboten! Photographieren verboten! Nur sie dürfen (und müssen) uns photographieren. Sie wollen uns „zurück“ zur griechischen Seite begleiten und glauben uns nicht, dass wir von der türkischen Seite gekommen sind. Das sei absolut unmöglich! Unsere Reisepässe mit den nordzypriotischen Stempeln sehen sie erstaunt an, eskortieren uns dann aber trotzdem auf die griechische Seite. Dort steht nur ein verwaister Grenzposten. Wir sind also plötzlich in Südzypern, ohne ordentlich eingereist zu sein.

Die Blauhelme geleiten uns zur griechischen Seite.

Wir fahren schnurstracks zum nächsten Innerzypriotischen Grenzübergang.

Die griechisch zypriotischen Zöllner an diesem Übergang kontrolliern nur die Autos, die aus dem Norden in den Süden fahren. Sie sind für uns also kein Problem.

Mit den türksich zypriotischen Grenzern ist das nicht ganz so einfach. Sie wissen nicht, was sie mit uns anfangen sollen. Sie wollen wissen, wie wir aus Nordzypern ausgereist sind, weil unser Ausreise nicht in ihrem Computersystem registriert ist. Wir sagen es ihnen und sie meinen, das könne nicht sein, das sei noch nie vorgekommen. Wir können es ihnen aber anhand unserer Photos beweisen. Dann geht ein gut viereinhalb Stunden dauerndes Spiel los. Die Grenzpolizei und die Sicherheitspolizei versuchen sich gegenseitig den Schwarzen Peter der Entscheidung zuzuschieben. Die Ränge der uns befragenden Polizisten werden immer höher. Von „kein Streifen auf der Schulter“ bis „drei Streifen auf der Schulter“ und „extra aus Nikosia hergefahren“. Auch die Telephonate scheinen immer weiter weg zu gehen. Anfangs sind die Nummern noch eingespeichert, dann werden sie auf der Pinnwand nachgesehen und schließlich erfragt, aufgeschrieben und angerufen. Am Ende unterschreiben wir ein Geständnis, dass wir die Grenze der „Türkischen Republik Nordzypern“ verletzt haben und versprechen, dies nicht wieder zu tun. – Natürlich machen wir das nicht noch mal! Wir sind ja nicht wahnsinnig.

Der Grenzübergang, an dem wir 4 1/2 Stunden gewartet haben, von der Straße vorm Cafe aus gesehen.

Als wir anschießend im ersten Cafe hinter der Grenze sitzen und zur Entspannung einen türkischen Kaffe trinken (der übrigens von einem zypriotischen, griechischen oder albanischen Kaffee nicht zu unterscheiden ist – aber bei der Bestellung bloß nicht verwechseln!) – auf jeden Fall, als wir da sitzen hält der extra aus Nikosia angereiste Polizist mit den vielen Pommes auf der Schulter extra noch mal an, um kurz mit uns zu schnacken und uns alles Gute zu wünschen.

Wir schlafen wieder an unserem altenbekannten Platz am Ledra Palace. Heute keine Experimente mehr!

ich denke, was uns im umgang sowohl mit den un-soldaten als auch mit den grenzern sehr geholfen hat, war unsere zum gutteil gespielte naivität.

natürlich war uns klar, daß hinter akincilar die un-zone anfängt. aber bitte, wenn die nicht in der lage sind, ihre grenzen anständig zu makieren und zu schützen … fahren wir halt weiter.

als uns die soldaten abfingen, haben wir bewußt, aber auch nicht zu betont auf naiv gemacht. wir streiften sozusagen unsere bunten hawaii-hemden über und lächelten sonnig.

das führte auf jeden fall erst einmal dazu, das auch die soldaten lächelten. dann begrüßten wir sie mit einem netten hallo und gaben ihnen die hand und der ärger verschwand aus ihren gesichtern. zurück blieb erstaunen und ungläubigkeit, es folgte ein netter dialog und das gemeinsame bemühen, diese offentsichtlich sehr ungewöhnliche situation gemeinsam zu bewältigen. zurück auf der hauptstraße verabschiedeten wir uns herzlichst, nicht ohne einer ermahnung, so was nie wieder zu machen. wie man halt kinder ein wenig ausschimpft.

ich bin überzeugt davon, die hätten auch anders gekonnt.

an der grenze nach nord-zypern war es ähnlich. mit einem lächeln, guten tag sagen, die hand reichen und der bereitwilligkeit, mehr fragen zu beantworten als die grenzer eigentlich stellten, kann man sehr deeskalierend sein.

jeder, der neu ankam, mußte erst mal bulli kontrollieren. unser kleiner gefährte hat immer wieder für erstaunen und leuchtende augen gesorgt, wenn offenbar wurde, was wir in ihm alles verwahren. küche, schlafplatz, gepäck in so einem kleinen auto. der gartenschrank erntete besondere bewunderung.

im laufe der stunden entspannte sich die lage immer mehr. die polizisten hatten mit telefonieren zu tun und nachdem wir uns erst nicht vom fleck rühren durften, konnten wir uns bald frei auf dem grenzgelände bewegen. bücher, wasser und kekse aus dem bulli holen und es uns im schatten gut gehen lassen.

auf toilette gehen, den polizisten bei der arbeit zuschauen, ein bischen johannisbrot naschen, dass uns eine von ihnen zum probieren gab. und michel hat in der küche in alle schränke geguckt und den abwasch gemacht. auch die verdeckte geheime pinnwand mit den wichtigen telefonnummern haben wir gefunden.

und wir wurden auch beim fünften erzählen unserer geschichte nicht ungeduldig. auch in dieser sache bin ich sicher: wären wir unwirsch geworden oder hätten angefangen zu nörgeln, wären wir nicht so schnell weitergekommen.

ich fühlte mich immer unbedingt sicher. wir hatten etwas getan, was wohl noch niemals vorher passiert war. wir blieben beim erzählen immer bei der wahrheit. wir wollten niemandem etwas böses. kein grund zur sorge.

ich fürchte nur, das irgendwo bei der türkischen armee ein kleiner, unbedeutender grenzsoldat jetzt einen höllenärger bekommt, weil er für einen moment unaufmerksam war. ich glaube, da versteht die armee keinen spaß.

PS: Hier der Blick aus dem UN-Posten noch mal als PDF, damit man hineinzoomen kann [Nach einer technischen Verbesserung des Blogs kann man sich nun zwar auch das JPG-Bild selber groß anzeigen lassen, wir lassen das PDF aber trotzdem drin.]:

Blick-vom-UN-Posten.pdf

In der Mitte die Schotterstraße auf der wir gekommen sind. An ihrem hinteren Ende sieht man den Rand des Nordzypriotischen Dorfes, an ihrem vorderen die weißen UN-Tonnen, die die Grüne Linie makieren. Links von der Straße hinten ein hoher Hügel und etwas weiter vorne ein niedriger. Beide mit türkischen Stellungen oben drauf. Das Dorf links von den beiden Hügeln gehört schon zum Süden. Die Berge im Hintergrund sind das Troodosgebirge.