Arbeit im Olivenhain

So, 14. Jan 18

Der uralte Olivenhain liegt unmittelbar unterhalb des Somod (dem Zentrum von Youth Against Settlements – YAS) und der israelischen Siedlung von Tel Rumeida.

Die Siedler versuchen seit langem an das Land zu kommen. Sie haben absurd hohe Summen für das Land geboten. Aber E… (der ein wenig Deutsch spricht, weil er mal in Berlin gelebt hat) sagt: „Diese Bäume haben schon meinem Großvater gehört und seinem Großvater und dessen Großvater, und so weiter. Diese Bäume sind meine Kinder.“

E…, der Besitzer des Hains mit dem ältesten seiner Olivenbäume. Der Baum ist über 2400 Jahre alt. Und er könnte in der Höhle im Stamm schlafen, vor deren Eingang er sitzt.
Er ist noch ein Mensch, der sich nicht kaufen läßt.

Da sie ihn mit Geld nicht locken konnten, versuchten die Siedler es mit Gewalt. Vor fünf und vor drei Jahren haben sie Feuer an die Bäume gelegt, die für seine Familie lebenswichtig sind. Die meisten Bäume konnten die Palästinenser mit nassem Lehm löschen und retten. Einige jedoch nicht.

Dieser Baumstumpf war ein 1700 Jahre alter, immer noch tragender Olivenbaum, als er zum Raub der Flammen wurde.
Heute wird die Erde rund um die Bäume gepflügt, mit Pferd, Maultier und Handpflug, wie in biblischen Zeiten. Einerseits sind hier Kraftfahrzeuge und Traktoren den israelischen Siedlern vorbehalten. Andererseits sind die Terassen vermutlich einfach zu schmal und das Gelände zu steil.

Als sie morgens mit der Arbeit begannen, wollten die Soldaten des unterhalb an der Abrahams-Quelle liegenden Wachpostens sie daran hindern. Eine Begründung konnten sie nicht geben. Aber die Palästinenser ließen sich nicht hindern.

Der Wachposten unterhalb des Olivenhains bewacht – ja was eigentlich?
Um sich gegenseitig durch ihre Anwesenheit vor den Soldaten und Siedlern zu schützen, sind sie alle gemeinsam bei der Arbeit. Je mehr Menschen im Hain arbeiten, desto größer ist der Schutz für jeden Einzelnen.
Auch ein Schäfer mit seiner Herde schützt mit seiner Anwesenheit die Feldarbeiter. Und mit ihrer Anwesenheit sich selber.

Kurz danach:

Diese beiden Mädchen brachten bina ihre Namen bei.

Sie wollten nicht, daß wir wieder gehen, sondern an uns ihr bischen Englisch ausprobieren dürfen.

ich schreibe mir neuerdings alle namen, die ich erfahre, auf. sonst vergesse ich sie wieder und das ist mir unangenehm. mich kennen schließlich auch alle.