Taybeh-Brauerei

Di 28.11.17

Wir fahren ins ein dutzend Kilometer von Ramallah entfernte Taybeh, welches das letzte komplett von Christen bewohnte Dorf Palästinas ist.

Checkpoint zwischen der palästinensischen Autonomie-Insel, auf der Ramallah liegt, und der Autonomie-Insel, auf der Taybeh liegt.
Straßenunterführung durch welche die Straße für die Palästinenser (unten) von der deutlich besser ausgebauten Straße für die israelischen Siedler abgekoppelt wird.

Es gibt hier 3 Kirchen für die 3 Konfessionen, römische Katholiken, griechisch Orthodoxe und griechische Katholiken (Meltiken). Weihnachten und Ostern feiern sie übrigens alle gemeinsam. Aber für uns viel interessanter: Hier liegt die Brauerei Palästinas. – Irgendwer muß die hiesigen Muslime ja mit dem ihnen verbotenen alkoholhaltigen Gerstensaft versorgen, und wer eignet sich besser dazu als die Christen?

Der Braumeister hat sein Handwerk in Bayern gelernt und braut (natürlich) nach Deutschem Reinheitsgebot. Und das merkt man dem Bier auch an! Es ist ein ehrliches deutsches – pardon, ein ehrliches bayrisches(!) Bier. Sie feiern hier sogar ein Oktoberfest und zwar, wie es sich gehört, im September. Wie das münchner Original! Und die bayrische Staatskanzlei schickt jedes Jahr eine Blaskapelle.

Da der Braumeister ist nicht da ist, führt uns seine Frau durch die kleine Brauerei. Zum Abschluß gibts noch ein Bier aufs Haus. „Prost!“ oder „Psahtek!“, wie es auf arabisch heißt.

Anschließend genießen wir noch die Dörfliche Idylle und die Landschaft und schlafen auch hier.

Wir haben Bulli vor der meltikischen Kirche stehen. Die Nachbarin bringt uns zwei arabische Kaffee vorbei und versucht uns zu allem möglichen einzuladen. Wir nehmen den Kaffee danken an, lehnen die Einladungen erfolgreich ab und geben das Tablett, wie es sich gehört, nicht leer zurück.
Sonnenuntergang über dem nördlichen Westjordanland oder Samaria – je nach Sichtweise.