Thermopylen

Dienstag, 19.9.

der tag beginnt mit einem besuch in einer autowerkstatt. die blinker tun nicht, der zusatzmotor für die kühlung hat wohl schon in albanien die straße in thith nicht überstanden.

der mechaniker spricht englisch, beugt sich gleich in den motorraum. eine stunde später können wir mit wieder genesendem gefährten weiter.

Die Werkstatt ist so kompetent wie günstig. 35€ inclusive Kurzschulung zum Thema Sicherungen, Relais und so.

auf geht’s zu den termophylen und zu der enge, wo 300 spartaner die persische übermacht 3 tage lang aufgehalten haben.

wir staunen. ein wasserfall, natürliche sprudelbecken, mit einer anschließenden badegumpe. ein paar betonierte zugänge und halteseile. es stinkt nach faulen eiern. 40 grad heißes solewasser mit viel kalk. davor ein parkplatz mit einem mann, der für 1 euro äpfel verkauft, später kommt ein zweiter mit marmelade und likören. beide verdienen an uns und wir genießen das heiße bad. sonst ist nichts los. ein paar einheimische kommen noch zum baden. man nickt sich kurz zu sortiert sich in den strudeln, genießt und geht wieder.

Bina, duscht im Wasserfall der Thermopylen.

ähhh… hallo???… hier wurde weltgeschichte geschrieben! wo ist das museum, wo ist das tor, an dem eintritt zu entrichten ist? vielleicht der wellnesstempel? nix gibts. ein entspannter ort für alle. wunderbar.

Unglaublich, dass man in so berühmten heißen Quellen einfach so baden kann. Ich hatte ein Kurbad mit Eintritt und allem Brimborium erwartet. Statt dessen der frei zugänglicher Wasserfall mit natürlichen Wirlpools darunter und einem Schimmbecken.

Die Thermopylen. Von vorne nach hinten: Schwimmbecken, Whirlpools, Wasserfall.

Die Schlacht scheint mich mehr zu beeindrucken als bina. Zweimal laufe ich zwischen der Infotafel, die den Ort und den Verlauf der Schlacht erklärt und dem Hügel, auf dem die Spartaner ihren letzten Stand hatten, hin und her und stehe beeindruckt vor der berühmten Inschrift, die ich aufgrund mangelnder Griechischkenntisse zwar nicht lesen kann, deren Inhalt mich aber schon im Geschichtsunterricht beeindruckt hatte: „Wanderer kommst du nach Sparta, erzähle dort, dass du uns hier hast liegen sehen, wie es das Gesetz befahl.“

Michel betrachtet die Gedenkplatte für die 300 Spartaner.

mich beeindruckt dieser ort durchaus. nur auf andere weise als michel.

ich bin nicht so erpicht darauf, nachvollziehen zu können, wer wo wie und mit wievielen stand. ich denke an die menschen, die hier lagerten, sich für die letzte schlacht vorbereiteten. sich ölten, schminkten, damit sie ja schön sterben. ich denke daran, wie die geschichte der welt wohl verlaufen wäre, wenn es diese letzte schlacht nicht gegeben. ich versuche mir farben, gerüche, geräusche vor zu stellen.

nach athen schaffen wir es heute auch noch. die gegend besteht aus bebuschten hügeln mit vielen steinen und in den weiten tälern monokulturen von baumwolle, tabak und dem einen oder anderen dorf. den campingplatz finden wir erst nach vielem hin-und-hergefahre und leute fragen. dafür ist er aber recht schön und gut ausgestattet, hat gute busverbindungen in die stadt und die herrlichsten duschen mit viel heißem wasser.