Sanliurfa

Di. 27. Mrz 2018

Urfa oder Sanliurfa, das heilige Urfa, gilt als die religiöseste Stadt der Türkei. Tatsächlich ist der Anteil der Frauen mit Kopftuch oder gar Gesichtsschleier höher als in der übrigen von uns bereisten Türkei.

Begegnung beim Tanken. Diese Herren fallen hier weniger auf, als wir mit unserem Bulli.
Die Geburtsgrotte Abrahams (der hier Ibrahim genannt wird) in Urfa.

Während an Abrahams (Ibrahims) Grabeshöhle in Hebron nach Religionen und Geschlechtern getrennt gebetet wird, wird an seiner Geburtshöhle nur nach Geschlechtern getrennt gebetet. – Und rund um Abrahams Geburtshöhle ist alles mögliche heilig, Tauben, Karpfen, Teiche und sogar Rosenbeete (in die er gefallen sein soll).

Automat für Futter für die heiligen Tauben.
Die heiligen Tauben haben einen abgesperrten Teil auf dem Platz mit einem kleinen Bächlein zum trinken und baden.
Die heiligen Karpfen. Wer einen ißt, der erblindet – heißt es.

Interessanter als die heiligen Orte finden wir (natürlich) den Basar.

Wirklich absolut typische Auslage eines Kleidungsgeschäftes: Keusches und Züchtiges für tagsüber und oben drüber, Verruchtes und Neckisches für nachts und unten drunter. – Die Auswahl drinnen läßt normalerweise Beate Uhse blass aussehen.
Bina sucht sich in der Schmiedegasse Kaffeekannen für türkischen (griechischen, zypriotischen), arabischen und kurdischen Kaffee aus.
Gegenüber auf der anderen Gassenseite befindet sich die Werkstatt.
An die ausgesuchte Ware wird letzte Hand angelegt.
Michel entdeckt ein Stück die Gasse runter eine Werkstatt, in der gerade Hamamschalen gefertigt werden.
Gegenüber der Werkstatt befindet sich der Laden, wo die Schalen verkauft werden. Er kauft sich zwei.

bei dem menschen, der mir die kannen verkauft, bekomme ich gleich eine einführung in qualitätskunde. schwer müssen die kannen sein. und die kanten oben müssen rund sein. ich soll die kannen auf eine grade fläche stellen, um zu schauen, ob der boden plan ist, der stiel darf nicht wackeln. er zeigt mir auch billigware, um zu demonstrieren, was er meint. in keinem moment habe ich das gefühl, daß er mir das billige zeug ausreden und das teure verkaufen will. 90 türkische lira zahle ich für drei kannen. das sind keine 8€ pro stück. handgemacht und wunderschön. wo kann man sonst den kupferschlägern auf die finger schauen, die das auch gern zulassen und im laden gegenüber handel treiben. ich liebe das und würde am liebsten den hammer in die hand nehmen und mitspielen.

Nach getätigtem Einkauf gehen wir noch einen Tee trinken. Kein Basarbesuch ohne Teetrinken in einer der Karawansereien.

Diese Augen!
Das Teehaus ist eine Männerdomäne.

Wir fahren weiter Richtung Antiochia (Antakya/Hatay).

Im Abendlicht legen wir eine kurze Pause ein und knipsen am Ufer des Euphrat ein Beweisbild, dass wir da waren.