Von Istanbul nach Ankara

Montag 25.9.

Heute ist Autofahren pur angesagt. Von vor Istanbul bis hinter Ankara.

Sagten wir Athen sei ein Moloch? Gestrichen. Istanbul ist unglaublich! Wenn man das Frankfurter Hochhausviertel und dazu Berlin-Marzahn in einem beliebigen Vorort von Istanbul abwerfen würde. Es würde nicht weiter auffallen. So viele Hochhäuser haben wir noch nie gesehen. Wir fahren auf der Autobahn von Hochhausviertel zu Hochhausviertel. Laut ADAC-Atlas hat Istanbul nur 4,6 Millionen Einwohner, nur 200 Tausend mehr als der Großraum Berlin. Das kann nicht stimmen, es müssen mehr sein.

Einer der vielen Vororte von Istanbul.
Der Bosporus.

Mit dem Anhalter den wir von Istanbul nach Ankara mitnehmen können wir uns leider nicht unterhalten. Nett ist er trotzdem. Und dafür schenkt uns ein Mann an der Raste selbstgemachte Marmelade und selbtgebackenes Brot von seiner Mutter. Einfach so. Nur weil wir aus Deutschland und Gäste in seinem Land sind.

Zwischen Istanbul und Ankara verändert sich die Landschaft langsam. Anfangs fühlen wir uns vom Himmel, den Bäumen, Feldern und dem Grün her, fast wie in Deutschland. Am Ende fahren wir durch eine beige Steppenlandschaft, die so aussieht, wie wir uns Anatolien vorstellen.

Ankara hat einen Bauboom. Wer soll in all diesen Mietskasernen und Hochhäusern wohnen? Nachts sehen wir von unserem Schlafplatz aus, dass fast alle Hochhäuser dunkel bleiben. Sie stehen also leer, obwohl sie eindeutig als Wohnhäuser konzipiert sind. An der Börse würde ich darauf spekulieren, dass in der Türkei demnächst eine Immobilienblase platzt.