Über und in das Tzoumerka-Gebirge

Mo 21. Mai 2018

Nachdem wir gestern noch vom Olymp zum Tzoumerka-Gebirge gefahren sind, geht es heute über die uns vom September letzten Jahres bekannte Nebenstrecke über den Hauptkamm des Gebirges. Wir wollen wieder zu Nikos Campingplatz an die Plaka-Brücke, die den Arachthos überspannt.

Der Weg schraubt sich auf über 2.000m den Berg hoch. Wir sind beeindruckt, was hier im Winter oder Frühling an Steinschlägen und Erdrutschen stattgefunden hat.

Diese Brocken lagen im September noch nicht hier!

Bis zum Hauptkamm des Gebirges fahren wir durch dichte Wolken. Dann wechselt das Wetter von einem Meter auf den nächsten auf Sonnenschein.

Die Wolken fließen über den Hauptkamm, fallen ein kleines Stück ins Tal ab und lösen sich immer entlang der gleichen Linie auf.
Wir sind von dem Schauspiel so fasziniert, dass wir Bulli abparken, Wasser aufsetzen und gemütlich Tee trinken.
Wir unterlegen das Naturschauspiel mit Barockmusik. Wagener würde auch passen, haben wir aber leider nicht dabei.

Auf halben Weg ins Tal halten besuchen wir wieder das Kipina Kloster. Genau wie im September holen wir den Klosterschlüssel im Kafeneion des Dorfes unterhalb des Klosters ab.

Das kleine Kloster klebt so unzugänglich in einer hohen Felswand und ist durch seine Zugbrücke so uneinnehmbar, dass es tatsächlich nie ausgeraubt oder erobert wurde.

Im September hatten wir versucht, die Höhle hinter dem Kloster, in die sich die Mönche im Ernstfall hätten flüchten können, mit Sandalen und normalen Handtaschenlampen zu erobern. Diesmal sind wir klüger und besser ausgestattet. Folgerichtig gelingt es uns, wesentlich weiter in die Höhle vorzudringen, als damals. Aber den Fluchtraum der Mönche, tief im Berg am Ende der Höhle erreichen wir nicht. – Dazu fehlt uns die Erfahrung im Höhlenklettern oder ersatzweise das den Mönchen eigene Gottvertrauen.

Im September war dieser kleine Höhlensee ausgetrocknet.
Auf diesem Bild fehlt jede Bezugsgröße, so dass man kein Gefühl dafür hat, wie groß das abgebildete ist. – Es ist eine Gabelung des Höhlenganges. Rechts kann man aufrecht weitergehen. Links muß man etwa 1,5m runterklettern, wonach es dann aber einfacher weitergeht.
Da geht’s rauf!
Bina beim Hinterherklettern an der selben Stelle. – Kurz danach war für uns Schluß!
Der Vorteil beim Höhlenklettern: Es gibt meistens Griffe in allen Richtungen!
Wir haben wirklich Lust, einen Höhlenkletterkurs zu machen. Falls es so etwas gibt.

Im Tal am Fluß auf Nikos Campingplatz angekommen, erkennt uns dieser (natürlich) wieder, und wir finden uns sofort in die uns schon bekannte Idylle des Platzes ein.

von den vier katzen von damals ist nur noch die alte da, die mit den hühnern zum futter abholen kommt, wenn wir essen. nikos hat die küchenzeile renoviert und die duschen haben warmes wasser. das gelände ist aufgeräumt und sauber und im kühlschrank stehen bier und andere getränke, von dem wir uns nach einem strich auf der bekannten liste mit bier zum abendbrot versorgen. im cafe an der abzweigung zum fluß trinken wir auch zum ersten mal richtig schlecht gemachten kaffee. beim letzten besuch hatten wir mit der bedienung einen netten schwatz und mir wurde gezeigt, wie man griechischen kaffee kocht und der richtig lecker war. diesmal bediente uns ein mann, der uns styropor-becher gab, in der bei mir dünne braune plörre dümpelte und bei michel der kaffee lauwarm war. das finde ich so bemerkenswert, daß ich es glatt mal schreiben muß.