Mo, 26. Feb 2018
wir fahren zurück in richtung girne. wir machen noch einen kleinen abstecher nach sipahi, auch ein griechisch-türkisch-gemischtes dorf. das einzige, was wir finden, ist die kirche, die noch in betrieb ist und deren glocken über ein seil geläutet werden. ich kann michel zum glück davon abhalten, daran zu ziehen. aber auch mich würde interessieren, was dann passiert.
Zwar ist Dikarpaz/Rizokarpaso das bekannteste gemischte Dorf im Nordzypern und hat absolut auch die größte griechisch-zypriotische Bevölkerung. Im kleineren und unbekannteren Sipahi ist der relative (also prozentuale) Anteil der griechischen Zyprioten höher. Daher dürfen sie in Sipahi auch noch ihre Kirchenglocke läuten, was ihnen in Dikarpaz/Rizokarpaso verboten ist. – So gesehen ist das Seil der Kirchturmglocke tatsächlich die Hauptatraktion des Örtchens.
Nachmittags und kurz vor Girne/Kyrenia machen wir eine Wanderung zu einem natürlichen Tunnel (ja, sowas gibt es). – Danke für die Empfehlung an die Familie “JWK” (Vater “J” Mutter “W” und Sohn “K”)!
Es wäre eine schöne, aber durchschnittliche Bergwanderung, wenn da nicht der Tunnel wäre. Wir steigen in eine Tal ab das sich unten zu einem natürlichen Graben verengt. Am Grunde des Grabens gehen wir Richtung Talausgang, bis wir vor einer Felswand stehen in welcher zu “ebener Erde” am Talgrund der Tunneleingang liegt. Der Tunnel macht eine S-Kurve und ist so lang, dass man in der Mitte für eine paar Schritte zu keiner Seite auch nur einen Schimmer Tageslicht sieht.
Abends gehen wir noch in “unseren” Irish Pub in Girne/Kyrenia. Die Wirtin erkennt uns wieder. Wir genießen das Guinness und diskutieren leidenschaftlich mit einer Brexit-Befürworterin.