Am Bad der Aphrodite

Mo.-Mi. 5.-07. Feb. 2018

zwei tage später hat w… einen erneuten arzttermin und wir fahren westlich von polis zum bad der aphrodite, wo es einen tollen wilden campingplatz und schöne wanderwege geben soll.

mir ist nach bewegung. zudem steht auf dem platz ein pärchen mit einem alten hanomag, die für 5 jahre auf dem ‘hippie-trail’ richtung indien unterwegs sein wollen. mit denen treffen sich w… und j… schon seit der türkei und wir sind sehr gespannt auf die beiden.

das wetter ist nachts noch sehr kühl, aber tagsüber um die mittagszeit schon richtig warm. manchmal bewölkt es noch und regnet auch noch ein bischen, aber die trockenheit kommt bestimmt und noch haben die zypriotischen wasserreservoirs zu wenig wasser für den sommer. im troodosgebirge liegt auch noch schnee.

in der zwischenzeit haben wir auch einen computerdoctor in pafos gefunden, der zuversichtlich ist, unsere daten retten zu können. michel hatte in hebron versucht, die neuste ubuntu-version zu installieren. danach ging beim laptop gar nichts mehr.

die fahrt zum bad der aphrodite auf der östlichsten halbinsel zyperns ist entspannt. wir müssen erst wieder damit klarkommen, daß die straßen einfach nur straßen sind, die ALLE menschen, die wollen befahren dürfen, dass sie einfach nur von einem ort zum anderen führen und keine grenzen sind, keine bypässe für siedler in ihre siedlungen oder maßnahmen, palästinensische bauern von ihren olivenhainen zu separieren.

Wir stellen Bulli direkt an die Klippe und genießen diesen Ausblick!

der platz ist wirklich toll. Im sommer gibt es hier viele zypriotische dauercamper, es gibt toiletten und wasserstellen und von einem schon anwesenden nachbarn werden wir willkommen geheißen und über den platz aufgeschlaut. s… kommt mit seiner frau m… schon seit 30 jahren her und unterhält eine kleine improvisierte bar. später gesellt sich noch p… dazu, der für irgendeinen fernsehsender arbeitet und morgens früh schon ouzo trinkt. ziegen laufen herum und die hunde von p… und s…, das meer rauscht und dann kommen diese freundlichen herrn:

Sie wollen nicht zu uns. Ausnahmsweise!

wir befürchten schlimmes, denn das gelände gehört eigentlich einem türken, der nach der invasion den griechischen teil verlassen hat und sich nicht mehr darum kümmert. die griechen fühlten sich auch nicht zuständig, so dass dieser wilde campingplatz entstehen konnte. bis jemand offizielles auf die idee kam, die gegend zu einem naturschutzgebiet zu machen. deshalb hängt jetzt eine räumung des platztes in der luft. aber die polizei macht hier nur eine dreitägige geländeübung und will gar nichts von uns.

aber ich hab genug von polizei und militär. ich will endlich meine ruhe! wenigstens stellen sie nachts den generator ab.

d… und f… sind wirklich nett, das gemeinsame abendessen macht spaß und ihr alter hanomag ist eine bunt bemalte augenweide.

wir verbringen den dienstag mit faulenzen in der sonne und bücher lesen (neues lesefutter wurde mit w… und j… getauscht).

Nur ein kleiner Brandunfall, weil sich die Schraube am Kocher gelöst hatte und Feuer fing. Kein Schaden, aber viel Putzarbeit, weil sich das Pulver vom Feuerlöscher überall verteilt hat. – Schuld sind wir! Der palästinensische Gaslieferant hat nix damit zu tun.

am mittwochfrüh haben wir bewegungsdrang: die wanderung ist wirklich schön. das bad der aphrodite haut uns nicht wirklich von hocker. ja, ein schönes plätzchen, lauschig und einer nackerten, göttin würdig, aber nach den gumpen auf korsika… darin durfte man wenigstens baden!

Aphrodite muß heißblütig sein. Das Wasser sieht bitterkalt aus.
Eine Raupenparty!
Bewegungslust großartiger Landschaft.
Zyperns Küste in ihrer ganzen Pracht.
Pause mit Aussicht.
Die Bank könnte auch im Bayrischen Wald stehen. – Hätte dann aber keinen Meerblick!
Schön, unseren Bulli an der Klippe zu sehen.

weniger schön ist, daß auf den anderen hügeln grad gejagt wird. das erzählte f… schon: grad am wochenende sei hier schwer was los. singvögel schießen ist hier volkssport. fasane, rebhühner gibt es hier auch viele, die werden auch gejagt. aber das macht mich nicht so wütend. die geben wenigstens eine anständige mahlzeit ab. singvögel werden aber nur zum vergnügen geschossen.

Von daher sind wir absolut für die Einrichtung eines Nationalparks in diesem Gebiet. Auch wenn dann leider der schöne wilde Campingplatz futsch ist.

der rechner ist noch beim arzt, wir wir schauen noch mal nach j… und w… in pafos. auf dem weg dorthin gibts im irish pub zwei guinness und einen netten schwatz mit dem hausbetrunkenen aus limerick.

Ein echter Pub mit irischer Tresenkraft und irischem Hausbetrunkenem. Sehr zu empfehlen.

Als einige englische Gäste über Irland lästern, verteidigt die Frau hinterm Tresen ihr Heimatland und wir springen ihr beherzt zur Seite!