Ein griechisches Kloster

Sonntag 17.9

nicos hat michel gestern abend noch lang und breit aufgemalt, wo wir lang fahren müssen, um nach meteora zu kommen und die gegend ein bischen kennen zu lernen. zum abschied schenkte er uns zwei frühstückseier.

wir waren noch im dorfladen, zum einkaufen. ein laden wie er sein soll. er hatte ALLES. ungelogen. lebensmittel wie haushaltswaren, zeug zum was-auch-immer-reparieren. von allem ein bischen und vor der tür standen die stühle, damit die alten sich setzen und klönen können. was er nicht hat, kann bestellt werden und unmögliches dauert zwei wochen.
wir machen uns auf den weg und haben fest vor, im frühjahr wieder zu kommen.
dies ist nicos:

Nikos
Unser Privatcampingplatz.

und ich kann allen nur empfehlen, an die plaka-bridge südlich von ioannina zu kommen, zu ihm an den fluß zu fahren und die gegend zu genießen. er hat gegenüber vom laden auch ein kleines hotel.

jetzt aber los. die tropfsteinhöhle in pramata ist sehr schön. schade nur, daß unser führer uns so schnell hindurchschiebt. ich finde immer, eine solche höhle muß man auch genießen dürfen.

die straße ist kurvig, die gegend waldig. das es hier bären gibt, glaube ich gern.

Das Tzoumerka-Gebirge.

und dann sehen wir das kleine kloster auf der anderes seite der schlucht gegenüber in der felswand.

Das Kloster in der Felswand.

den schlüssel dafür holt man sich in einem cafe, trinkt dort einen kaffee und betritt wenig später den kleinen sehr heiligen ort und hat die fresken von 1212 für sich allein. die höhle begehen wir nur die ersten 80 meter. mit flipflops macht man keine expeditionen.

Das kleine Kloster ist die Wucht! Von außen sieht es aus, dass Werbung für Alleskleber damit machen könnte: „Mit diesem Kleber hält auch Ihr Kloster an der Felswand!“ Dann die funktionierende Zugbrücke (hab’s ausprobiert!). Und in der Kirche, die hinter dem Kloster und damit schon in der Felsenhöhle liegt, die Fresken! Wir nehmen jeder zwei Taschenlampen in die Hand und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. 800 Jahre alte Fresken! Einfach so! Und dann die weitere Höhle hinter der Kirche. Sie ist eng, gewunden, zum Teil so niedrig, dass man fast kriechen muß, ein wenig zum Klettern und 240m lang. Dahinein hätten die Mönche sich geflüchtet, wenn das Kloster überfallen worden wäre – was die uneinnehmbare Lage und die Zugbrücke aber verhindert haben. Man darf auch tatsächlich in die Höhle rein. Aber es gibt kein Licht darin. Nur eine Karte der Höhle am Eingang und einen Ariadnefaden, damit man wieder hinausfindet. Also zücken wir unsere Taschenlampen und machen uns auf den Weg. Wir kommen uns vor wie Indiana Jones, „entdecken“ Insekten mit weißen Leibern, die aussehen wie Spinnen und mit Beinen etwa Handgroß sind; sowie einen Tausenfüßlern. Nach etwa 90m kehren wir um, da wir mit Flip-Flops doch deutlich das falsche Schuhwerk anhaben.

800 Jahre altes Freskso mit im Taschenlampenlicht.
Vom Kerzenruß geschwärzt.
Höhlenbewohnendes Insekt.
Möchtegernhöhlenforscher in Flip-Flops.