dann dubrovnik.
was für eine stadt! beeindruckend die dicken stadtmauern, die engen, verwinkelten gassen. erschlagend die touristenmassen, die sich einzeln oder in gruppen durch die stadt schieben.
ah, drei kreuzfahrtschiffe liegen auf reede.
aber zwischendrin immer wieder stille ecken und in ihnen tatsächlich auch normales leben ohne touridekoration. und der obligatorische irische pub.
Ich empfinde Kreuzfahrtschiffe wirklich als die Pest! Morgens liegen sie plötzlich vor einer Hafenstadt und spucken tausende von Touristen aus. Diese überfluten die Innenstadt, die antike Ausgrabungen oder einen Ort spektakulärer Natur. Und sie lassen sich überhaupt nicht auf Land und Leute ein. Können sie auch gar nicht. Sie haben nur ein paar Stunden. Werden mit eigenen Bussen gefahren. Machen eigene Führungen in Großgruppen. Höchstens, dass sie vor Ort einen Kaffee trinken oder ein Souvenier kaufen. Sie bringen den kleinen Hotels und Läden kein Geld. Sie lernen die Menschen nicht kennen. Das Geld macht das Kreuzfahrtunternehmen und wirlich kennen lernen sie nur das Schiff. Abends sind sie dann wieder weg. Mit Reisen als Begegnung mit Menschen und Kulturen hat das nichts zu tun. Und sanfter Tourismus sieht anders aus!
(Dass Kreuzfahrten erst durch die Ausbeutung des Bordpersonals (Arbeitsbedingungen und Bezahlung) und die konsequente Umgehung der sonst in der EU geltenden Umweltstandards so billig werden, schiebe ich mal so hinterher.)
wir fahren weiter richtung albanien. ich verliere so langsam die übersicht, wo wir eigentlich sind.
montenegro? bosnien-herzigovina?
es wird unangenehm vom wetter her. die straßen sind schmierig, es ist so anstrengend für michel zu fahren, das wir zwischenstation auf einem netten montenegrischen campingplatz machen. unter 600 jahre alten olivenbäumen, von dessen öl ich natürlich eine flasche kaufe.
zum ersten mal schäme ich mich für teile meiner deutschen bevölkerung. ein mensch mit einem dicken wohnmobil, der uns schon morgens angemotzt hat, weil michel angeblich zu dicht an seinem gefährt geparkt hat, läßt mitten auf der zufahrt des platzes sein altwasser ab. direkt vor die füße der alten frau, die grad gründlichst mit viel wasser die platten schrubbt.
Wir sind in Montenegro! Vor Dubrovnik, das in Kroatien liegt, sind wir für ca. 10 km durch Bosnien-Herzegowina gefahren.
Ab Montenegro wird es wildwestiger. Bauvorschriften scheinen nicht mehr wirklich zu gelten. Und auf der Straße gilt das Recht des Stärkeren. Vor allem große schwarze Mercedeslimousinen mit russischen Kennzeichen, von denen es hier erstaunlich viele gibt, setzen ihre „natürliche Vorfahrt“ ohne Rücksicht auf Verluste durch.